Satan's Host ist eine der wenigen Metalbands, die genauso viele Metalheads hinter sich vereinen, die sie abgöttisch lieben, wie mindestens genauso viele, die sie hassen.
Die amerikanische Heavy Metal-Band, die schon mit ihrem 1986er Debüt die Welt polarisierte, schaffte es erst im Jahre des dunklen Herren 2011 wieder zu der Band zu werden, für die sie bekannt wurden, nämlich ein unbequemer schwarzer Diamant auf der Karte des Metals.
Und polarisieren werden die Mannen um Harry Conklin (der sich bei Satan's Host auch gerne Leviathan Thisiren nennt) auch mit "By The Hand Of The Devil". Denn diese knappe Stunde Musik ist mit das ergreifendste Stück Heavy Metal (neben der neuen Hell), das sich durch die heimischen Boxen prügeln darf.
Bei dieser Ausnahme-Formation darf man eigentlich nur in Superlativen sprechen, denn eines ist definitiv klar: Der teuflische Haufen hat mit seinen neuesten Output einen Meilenstein erschaffen, an dem sie sich selbst die Zähne ausbeißen werden.
Litt der Erstling ("Metal From Hell") seinerzeit noch unter dem sehr schlechten bzw. grottigem Sound, der allerdings nicht die Klasse der Songs unterminierte, so darf dieses 'Manifest dunkler Kunst in göttlichem Sound' unsere Ohren verwöhnen.
Allerdings, und das sollte man nicht vergessen, war die Band in den Jahren dazwischen nicht untätig. Zwischen 1987 und 2009 erschienen zwei EPs und fünf vollwertige Longplayer. Nur, dass auf diesen Silberlingen gänzlich anderem Metal gefrönt wurde als ihn die Fans der Amis hören wollten.
Nach dem Ausstieg Conklins war man sich uneinig über den weiteren Verlauf der musikalischen Ausrichtung, und begann mehr und mehr in die Morbid Angel-Richtung abzugleiten, inklusive des typischen Death-Gesangs. Von daher war die Band für viele bis dato abgeschrieben. Es sollte nicht falsch verstanden werden, auch die Scheiben ohne ihren charismatischen Sänger Harry 'The Tyrant' Conklin waren gute Platten, allerdings ohne so außergewöhnlich zu sein wie mit dieser Stimme.
Die neue Scheibe an sich bietet neun, meist um die sechs Minuten lange Abrissbirnen, die ihresgleichen suchen. Aufgestockt wird das Ganze von einer Beatles(!!!!)-Nummer, die einen kleineren Feinschliff verpasst bekam, "Norwegian Wood". Und auch gleich einen anderen, für Satan's Host passenderen Text:
»I once saw a church
Burn to the ground
Smoldering ash
I danced in the flames
Unleashing Hell
Sworn to Satan
Ashes and flames scorched
Into the midnight sky
Flames enraged burning
Within the Demons eyes
I once saw a priest
Burn in the flames
Of Norwegian Wood
The chapel burned to the ground
Flames forever rising
Burning the sky
Each church as they burned
I felt a dark delight
Flames of Hell
Consuming into life
I danced in the ash
Forever the flames
Formed into life
I drank of the blood
Dark Lord Satan
Burn in the flames
Of Norwegian Wood«
Das ist Bösartigkeit mit Augenzwinkern, wie wir ihn von den Teufelsbuben kennen und lieben.
Allerdings braucht sich keines der anderen Machtwerke dahinter zu verstecken. Schon der Opener und gleichzeitig das Titelstück ist durch seinen Chorus, endlich wieder mit DIESER Stimme und die pfeilschnellen Gitarren und Drums, über jeden Zweifel erhaben. Auch die weiteren Lieder sind ähnlich gehalten, also fast durchweg hohes Tempo und schier rasende Harmonien. Natürlich wird es stellenweise auch etwas ruhiger, aber das hohe Tempo dominiert doch, wird dennoch zu keiner Sekunde langweilig. Im Gegenteil, man wird von diesem schwarzen Orkan regelrecht mitgerissen.
Und so geschieht es, dass beim Hören der Scheibe die Zeit wie im Fluge zu vergehen scheint. Alle!!! Wohlbemerkt ALLE!!! Titel auf dieser Scheibe gehören zu dem Besten, was diese Band jemals erschaffen hat. Und lässt auch die letzte Jag Panzer locker hinter sich.
Es gibt keinen Füller, sondern nur derbe vor die Glocke. Ich möchte fast so weit gehen und sagen, wer braucht noch "Metal From Hell", wenn es doch jetzt dieses schwarze Manifest gibt. Aber wir werden ja in zehn oder zwanzig Jahren sehen, ob diese Scheibe den Test of Time besteht, oder nicht. Ich wage mal zu sagen: Zum Teufel JA!
Welcome back Harry! Ach so, nur so nebenbei haben die Amis auch noch ein ganz neues Genre erfunden: Den 'Black Power Heavy Metal'!!! Und die Latte für alle ihre Verfolger in unerreichbare Höhen gelegt. Horns UP!!!!
Zehn von zehn ganz schwarzen Punkten.
Line-up:
Harry Conklin (vocals)
Patrick Evil (guitars)
Marcus Garcia (bass)
Anthony Lopez (drums)
Tracklist |
01:By The Hand Of The Devil
02:Shades Of The Unlight
03:Demontia
04:Before The Flame
05:Bleeding Hearts Of The Damned
06:Black Hilted Knife
07:Revival
08:Fallen Angel
09:Inferior Worlds
10:Norwegian Wood |
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