Sensitive To Light / Almost Human
Almost Human
Sensitive To Light ist ein Nebenprojekt des Vynce Leff, welcher mit der Band Seans schon tolle Alben herausgebracht hat: "Escaping From The Hands Of God", "Prophet In A Statistical World".
Auf der Webseite ist zu lesen, man habe Seans vorläufig auf Eis gelegt um eigene Ideen zu verwirklichen und an anderer Stelle konnte man von Vynce selbst lesen, das es zu diesem neuen Projekt kam, da einige mit den gesanglichen Qualitäten von Pascal Bouquillard nicht zufrieden waren. Ich allerdings gehöre zu denen, die Pascals Gesang mochten.
Sicherlich kommt die Frage auf, was ist bei Sensitive To Light anders?
Nun, musikalisch hat sich nicht viel verändert, jedoch haben sie mit Jenny Lewis eine fantastische Sängerin gewinnen können. Sie hat eine sehr schöne, warme, tiefer gelegene Stimme, vergleichbar mit Heather Findlay von Mostly Autumn, nur das Jenny in der Lage ist noch anspruchsvoller zu singen.
So, ich schätze dass ihr nun mehr über Sensitive To Light - "Almost Human" lesen wollt, gelle?
"Almost Human" ist ein Konzeptalbum, inspiriert von Carlo Collodis Novelle "Pinocchio".
Eingeleitet wird die Geschichte mit dem Song "Pinocchio: i. Dreams Are Comming True Tonight" und zu hören bekommt man wunderschönen choralen Gesang.
Mit Einsetzen der E-Gitarre (Vynce legt ein beeindruckendes Solo hin) wären wir bei "Pinocchio: ii. Birth". Dieser Song bewegt sich mit ruhigem bis mittlerem Tempo. Außer der tollen E-Gitarre, sowie dem wunderschönen Gesang von Jenny, hört man tolle Saxofoneinlagen.
Sphärische Klänge zu Beginn, darauf folgen mehrstimmiger Gesang , ein schöner Keyboardteppich und Pianoklänge, druckvoller Bass: "Something Happened In The Garden Of Eden". Auch gibt's bei diesem Stück wieder eine feine, jedoch kurze Saxofoneinlage. Gegen Ende bauen die Drums mächtig Spannung auf. Der Gasttrommler steigt mit ein und schließlich hört man einen Dudelsack. Klasse!
"Carpe Diem" ist ruhiger, verträumter und geprägt von Jennys wundervoller Stimme.
Dramatisch dagegen der Aufbau bei "Kyrie (Gepetto's Death)". Begonnen wird mit leicht schrägem Gesang zum Klavier. Auch die Keyboardsounds sind leicht schräg und bauschen sich immer mehr durch einsetzenden Chorgesang auf. Im weiteren Verlauf nimmt man auch die E-Gitarre war, und die Keyboards klingen nach Kirchenorgeln. Wow, mir laufen richtige Gänsehautschauer den Rücken herunter.
Bei dem ruhigen "Snow" kann man sich auf Jennys Gesang und auf das Saxofon konzentrieren. Ganz fantastisch, die orientalischen Klänge in "Travels". Gegen Ende der Nummer sorgen Klavier und Sax für einen jazzigen Touch.
"Father (The Truth)", ebenfalls ein genialer Song, wobei Jenny und Vynce im Duett singen. Die Gitarrenarbeit weiß hier ebenfalls zu überzeugen und etwa in der Mitte wird noch einmal kräftig Spannung aufgebaut, indem zur E-Gitarre die Rhythmusfraktion einen tollen Sound vorgibt. Auch eine kurze, jazzige Passage mit Piano und Saxofon ist wieder zu hören. "Memories" beendet die Story von "Pinocchio" mit schöner akustischer Gitarre zu Jennys angenehmer Stimme.
Jetzt wäre ja eigentlich Schluss, wenn da nicht der Bonus Track wäre: "Why?". Ebenfalls super gemacht, mit klasse Keyboardpassagen, faszinierendem Bass und tollen Gesangspassagen, der an manchen Stellen chorähnlich wird.
Line-up:
Jenny Lewis (vocals)
Vynce Leff (guitar, synths, backing vocals)
Jean-Philipe Dupont (keyboards)
Claude Thill (bass)
Georgio Salvini (drums)

Guests:
Cyril Queneau-Pitol (saxophone)
Seb Doncker (additional snare drum on Something Happened)


Spielzeit: 66:04, Medium: CD, Cyclops, 2006, Neo Prog / Symphonic Prog
1: Pinocchio: i. Dreams Are Coming True Tonight (1:54) 2:ii. Birth (11:59) 3: Something Happened In The Garden Of Eden (10:20) 4:Carpe Diem (6:04) 5: Kyrie (Gepetto's Death) (7:13) 6:Snow (6:11) 7:Travels (3:28) 8: Father (The Truth) (8:36) 9:Memories (2:13)
Bonus Track: 10: Why? (7:51)
Michelle Karayilan, 15.08.2006