SeptimbearS / Provinzkraft
Provinzkraft Spielzeit: 55:20
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Hard Rock

Review vom 23.12.2007


Sabine Feickert
Nachrichten aus der Provinz - nein, Rock aus der Provinz flatterte mir so kurz vor Weihnachten ins Haus.
Ein etwas grimmig dreinschauendes Teddybärchen auf Flyer und Infoschreiben, sowie das Foto einer noch recht jung wirkenden Band begleiten den Silberling, das Debütalbum der Freiburger SeptimbearS.
Der Erstling wird ab 22.12.2007 außer bei der Band direkt, auch in verschiedenen Freiburger Plattenläden, sowie erlesenen Onlineshops erhältlich sein. Die Vorstellung der Scheibe erfolgt im Rahmen eines vielversprechenden Releasekonzerts im Crash in Freiburg.
Der Pressetext verkündet mit »etwas Metal, ein wenig Punk und einen heraus stechenden trompetegewürzten Hardrock « eine interessante Mischung.
Der erste Höreindruck ist Spaß und Party - jung, frisch und frech kommt die Scheibe daher. Stellenweise dürfte der Gesang noch etwas ausgefeilter und abwechslungsreicher werden, doch die flotte und gelungene Instrumentierung machen diese leichte Schwäche auf der Stelle wieder wett.
Die Stücke sind durchgängig rockig hart, rhythmisch und lassen ahnen, dass die Band noch ein Riesenpotential in sich birgt. Sehr spannend ist der gezielte Einsatz der eher ruhigen Trompete. Im Hidden Track versteckt sich eine nur noch spaßige Variante des alten Spiels aus den vinylen Zeiten mit der Drehzahl.
Doch auch ein zweites und drittes Durchhören lohnt sich, denn die Texte weisen durchaus Tiefgang auf.
Neben den eigenen Werken und der Biermann-Nummer "Ballade von William L. Moore..." sei noch ganz besonders das "Auswanderungslied" von Heinrich Hoffmann von Fallersleben hervorgehoben: Ein über 150 Jahre alter Text wird hier in einen neuen Kontext gestellt und darf die immer noch vorhandene Aktualität des Themas Freiheit beweisen.
Und spätestens "Alles oder Nichts" (auf die leicht modernisierte Melodie eines traditionellen, weihnachtlichen Volkslieds) sollte auch den letzten Skeptiker überzeugen, dass diese Scheibe unter keinem gepflegten Weihnachtsbaum fehlen darf.
Line-up:
Antim Borowiak (Gesang)
Fat Wonder (Schlagzeug)
Mili (Piano)
Lenz (Trompete)
Der Don (Bass)
Schiller (1. Gitarre)
Richard Oax (2. Gitarre)
Tracklist
01:7 Freunde
02:Auswanderungslied
03:Ballade von William L. Moore aus Baltimoore (Black & White)
04:Räuber
05:Heimatlied
06:Vollkommenes Glück
07:Piraten
08:TRM
09:Schwarze Lichterkette
10:Alles oder Nichts
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