Serpent Saints / All Things Metal
 All Things Metal Spielzeit: 44:29
Medium: CD
Label: Emanes Metal Records, 2012
Stil: Heavy Metal

Review vom 30.03.2012


Andrea Groh
Emanes Metal Records - das französische Label ist vorwiegend dafür bekannt, den heimischen Untergrund zu unterstützen. Sie haben jedoch auch Bands aus anderen Ländern im Programm.
Beispielsweise die dänischen Serpent Saints, nach dem Motto 'The Revenge Of Danish Heavy Metal'. Okay…
Bei Dänemark und Metal fallen mir spontan an: Mercyful Fate / King Diamond und Artillery. Was gar nicht mal so unpassend ist, doch mehr dazu später.
Serpent Saints wurden 2004 gegründet, und zwar von Martin Impaler und Simon Constrictor. Beides sind ehemalige Mitglieder der mittlerweile aufgelösten Black Metal-Band Ad Noctum, außerdem aktiv bei Bone (Death/Thrash/Black Metal). Bei Serpent Saints wollten sie im Gegensatz dazu ihre Begeisterung für traditionellen Heavy Metal ausleben.
Zunächst spielten sie Cover-Songs und hatten kein stabiles Line-up. 2007 erschien die EP "Leather Lucifer". 2009 waren sie im Vorprogramm von Artillery unterwegs, hatten aber ein Problem mit dem damaligen Sänger Therapist. Dieser machte seinem Namen alle Ehre, denn er wurde zwecks einer solchen Behandlung in eine Anstalt eingewiesen.
Nach etlichen Aushilfssängern fanden sie einen neuen Frontmann in Søren Adamsen, der selbigen Posten auch bei Artillery seit 2007 hat. Dänemark ist halt klein…
Mit dieser Besetzung entstand "All Things Metal".
Schauen bzw. hören wir uns diese doch mal näher an:
Los geht es mit dem recht aggressiven "Revenge From The North". Nicht schlecht, aber irgendwo überzeugen mich die ersten drei Songs noch nicht so. Obwohl mich gerade das rifflastige "Rising" etwas aufhorchen und überlegen lässt, woran mich die Gitarrenarbeit erinnert.
Bei "Lucifers Hand" wird dann der Einfluss der dänisch-düsteren Legende Mercyful Fate bzw. King Diamond klar. Die eine Strophe (oder ist es der Refrain?) ist echt hammermäßig, durch die Kombination von Melodie und Text (schade, dass bei der CD keine Lyrics abgedruckt sind) irgendwie ironisch und faszinierend.
Ja, das ist es, woran ich gedacht hatte. Wobei Serpent Saints im Gegensatz zu anderen Bands nicht versuchen, einen King Diamond-ähnlichen Gesang einzusetzen, die Parallelen liegen eher im instrumentalen Bereich. Daher wirken sie nicht wie Kopien und trotzdem sind gewisse stilistische Ähnlichkeiten vorhanden.
Auch "Witchhunt" weiß zu gefallen, in diesem Fall ist weiblicher Gastgesang das Besondere, wobei der Song auch ohne diese Beigabe überzeugen würde.
Der Titeltrack "All Things Metal" fängt mit schönem oldschooligem Galopp an und ist auch sonst ganz gut gemacht, die Titelzeile finde ich jedoch ein wenig flach (gut, das werden andere vielleicht anders sehen…).
"Come To The Sabbath" - ja tatsächlich, ein Mercyful Fate-Cover. Habe ich doch Recht gehabt mit der Inspirationsquelle. Hm, haut mich nicht vom Hocker, was mit an Sørens Stimme liegt.
Und so schnell sind wir schon auf der Zielgeraden: Die letzten beiden Lieder gehören zusammen und sind insgesamt zehn Minuten lang. Nach dem instrumentalen Intro kommt das eigentliche Highlight im Mittelteil des abschließenden Longtracks: Ein ganz ruhiger Part mit harmonischem Gesang.
Fazit: Das Vorhaben von Martin Impaler und Simon Constrictor, mit dieser Scheibe dem altmodischen Metal zu frönen, ist durchaus gelungen. Wobei es schon etwas holprig wirkt, vor allem der Sound - das mag allerdings beabsichtigt sein. Denn, das merkt man "All Things Metal" an, Ideen und Können sind vorhanden. Es gibt sogar immer wieder kleine Überraschungsmomente, was Serpent Saints eine gewisse (begrüßenswerte) Unberechenbarkeit gibt. Manche Stellen sind wirklich klasse, während andere den Level nicht ganz halten können. Die Höhepunkte für mich sind "The Hangedmans Song" und "Lucifers Hand".
Line-up
Søren Adamsen (vocals)
Martin Impaler (guitars)
Simon Constrictor (guitars)
Lars Olrik (drums)
Tobias Nefer (bass)

Monika Pedersen (female voice)
Tracklist
01:Revenge From The North (4:16)
02:Rising (4:45)
03:Warhorse (4:04)
04:Lucifers Hand (5:38)
05:Witchhunt (5:40)
06:All Things Metal (5:19)
07:Come To The Sabbath [Mercyful Fate-Cover] (5:10)
08:Hang 'em High [Intro] (2:01)
09:The Hangedmans Song (7:36)
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