Serpent Venom / Of Things Seen & Unseen
Of Things Seen & Unseen Spielzeit: 48:23
Medium: CD
Label: The Church Within Records, 2014
Stil: Doom Metal

Review vom 04.07.2014


Andrea Groh
Schlangengift kann lähmend wirken. Was könnte also passieren, wenn Musiker von einer Schlange gebissen werden? Sie spielen Doom Metal… Diese Theorie ist natürlich nicht zuuu ernst zu sehen. Fakt ist jedoch, dass die Band Serpent Venom aus London 2008 gegründet wurde und dem typisch britischen Doom frönt. Dies bisher auf einem Demo (2010) und dem Debüt "Carnal Altar", das 2012 erschien und zwar als CD mit einem Booklet, das stark an alte Horrorfilme bzw. -heftchen erinnert, was ich recht cool fand.
2014 gibt es nun den Nachfolger, "Of Things Seen & Unseen" nennt sich dieser. Rein optisch fand ich den Erstling interessanter, darauf kommt es jedoch nicht an. Wer Wert auf Äußerlichkeiten legt, kann zur Luxusversion greifen, bei der ein Hardcoverbuch mit Zeichnungen zu jedem Song dabei sein soll.
An der musikalischen Qualität und Ausrichtung hat sich nichts geändert. Das bedeutet, es kommt immer noch Doom aus den Boxen geschlängelt. Giftig ist dieser nicht - na ja, ist ja auch kein Black Metal… sondern es gibt die genretypischen Gitarren, die verzerrt und schleppend vor sich hin dröhnen. Dazu gesellt sich der klagende Gesang von Garry Ricketts, der klingt, als würde er gerade Buße tun - in welcher Form auch immer. Kein Wunder, wenn der erste Song "The Penance You Pay" heißt.
Keine Ahnung, was der "Sorrow's Bastard" angestellt hat, nun leidet er auf jeden Fall dafür… und die Doomfans erfreuen sich daran…
Zumindest die, die auf eher traditionellen Doom stehen. Hier wird weder tief in die Retro-/Hippie-Kiste gegriffen noch versucht, möglichst extrem oder fies zu sein. Serpent Venom schleichen vielmehr auf den Pfaden, die bereits von Saint Vitus, Reverend Bizarre oder ihren Landesleuten Witchsorrow und Electric Wizard betreten wurden, wirken allerdings eine Ecke weniger abgefahren und okkult als letztere.
Das mag nicht sonderlich originell oder neu sein, Fans der genannten Truppen wird es dennoch begeistern und sie können eigentlich blind zuschlagen, denn sie bekommen genau den Heavy Stuff, den sie mögen.
Auch wenn "The Lords Of Life" stellenweise etwas lichter und leichter wirkt und "I Awake" mit einem sanften Anfang aufwarten kann, ist auf "Of Things Seen & Unseen" zähes Gebräu vorherrschend. Bei "Let Them Starve" wagen die Briten einen kleinen Geschwindigkeitsausbruch, ansonsten gibt es hier eine dreiviertelstündige Doom-Walze, wie erwartet. Genre-Anhänger können sich in den langsamen Riffs suhlen und den passenden Heavy-Sound genießen, während andere sich wieder einmal fragen, warum manche so etwas Langweiliges hören… was Doomer mit einem Lächeln abtun, während sie die Scheibe genießen.
Nun, liebe Leser und Schlangengiftfreunde, wisst ihr Bescheid und was zu tun ist - je nach Geschmack und Neigung. "Of Things Seen & Unseen" revolutioniert die Welt der langsamen Sounds zwar nicht, aber ein sehr solides Album ist es allemal.
Line-up:
Garry Ricketts (vocals)
Paul Sutherland (drums)
Roland Scriver (lead guitar)
Nick Davies (bass)
Tracklist
01:The Penance You Pay
02:Sorrow's Bastard
03:Death Throes At Dawn
04:The Lords Of Life
05:I Awake
06:Let Them Starve
07:Pilgrims Of The Sun
08:Burning Free
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