The Setting Son / Before I Eat My Eyes & Ears
Before I Eat My Eyes & Ears Spielzeit: 32:50
Medium: CD
Label: Bad Afro Records, 2012
Stil: Psychedelic


Review vom 02.11.2012


Wolfgang Giese
Nach dem ersten Hördurchlauf könnte ich es mir nun im Prinzip bequem machen und ganz einfach auf die Rezension der letzten Platte dieser dänischen Formation hinweisen, denn es ist eigentlich alles beim Alten geblieben.
Im Galopprhythmus startet der erste Song, bevor dann die Farfisa-'Schweineorgel' à la Augie Meyers einsetzt und wir schon mitten in den progressiv-psychedelischen Sixties sind - vielleicht auf irgendeinem Sampler der texanischen Psychedelic-Szene. Und genau so geht es weiter: Der leicht quäkige und als sei er im Tempo etwas zu schnell wirkende, ein wenig sogar an Micky Maus erinnernde Gesang geht im Gesamtbild des schwurbelnden und schwirrenden Sounds unter - willkommen auf dem Rummelplatz der Vergangenheit. Ja, hier treffen wir wieder einmal die Seeds, die 13th Floor Elevators und viele andere der damals so zahlreichen Bands, die sich diesem einmaligen Sound verschrieben hatten. Mir gefällt das, ist es doch ein angenehmer Trip zurück in eine Zeit, als es noch Spannung3 bedeutete, bei Woolworth in der Single-Grabbelkiste zu wühlen, um so manchen Schatz abzugreifen.
Was mir wiederum sehr positiv auffällt, ist das ganz sichere Gespür für Melodie und Harmonie. Man kann von dieser Musik ganz schnell von einer Art flauschigen Watte umhüllt werden, vielleicht in rosarot, also einfach ganz warm und gemütlich wird es. Ich muss mich erneut dabei ertappen, wie meine Gedanken entrückt auf einer anderen Ebene zu schweben scheinen, voll mit Wohlgefühl und Zufriedenheit. Da spielt es keine Rolle, ob der Sound ruhig oder zupackender kommt, denn es werden auch die Extremitäten betroffen, und wer möchte, darf sich gern zum Tanzen alter Schule aufgefordert fühlen. Buntes Licht in der Disco, Laser und Lightshows gab es damals nicht, aber bunt war es immer, und wenn sich irgendwelche Farbenspiele auf einer alten Leinwand oder ganz einfach an der Wand abspielten, bunte Blasen eben…
Weiterhin stelle ich fest, dass der Sound irgendwie noch einmal dichter geworden zu sein scheint. Die Musik fließt mit einer ungewöhnlichen Selbstverständlichkeit. Ja, diese Band ist zwischenzeitlich einzigartig mit diesem Sound und deshalb kann ich nun nicht mehr umhin, einen Tipp auszusprechen! Eine reife Leistung!
Line-up:
Sebastian T. Winther (lead vocals, rhythm guitar, organ)
Adam Olsson (lead guitar, vocals, bass)
Heinzz (organ, Rhodes)
Tobias Winberg (bass, guitars)
Adam Winberg (drums, percussion)
Emma Acs (vocals)
Tracklist
01:Eat My Fear
02:Above The Rest
03:Are You The One
04:Terrible Town
05:All That Candy
06:Death Breath
07:Butterface
08:Best Of Me
09:Throwaway
10:La Luna
(all songs by Sebastian T.Winther)
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