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Seven Witches / Years Of The Witch
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Seven Witches sind ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass der traditionelle Heavy Metal in den USA noch immer nicht totzukriegen ist. Die 1999 von dem Gitarristen Jack Frost (u. a. Frostbite, Metalium, Savatage, The Bronx Casket Co.) in New Jersey gegründete Formation hat im Laufe ihrer Karriere fast ausnahmslos hervorragende Alben veröffentlicht (einzig ihr noch aktuelles Werk "Amped" ist meiner Meinung nach etwas durchwachsen ausgefallen) und gehört für mich zur Speerspitze des derzeitigen US Metal Undergrounds.
Trotzdem ist die Band bisher leider nicht über einen Insiderstatus hinausgekommen. Zum Einen wird es sicher an den unzähligen musikalischen Nebentätigkeiten des umtriebigen Gitarristen gelegen haben, die Hauptgründe dürften mit aber die ständigen Line-up Wechsel gewesen sein. Auf sechs Scheiben vier Sänger zu verheizen soll Mister Frost erstmal jemand nachmachen. So etwas schafft höchstens noch Jeff Waters von Annihilator. Dabei war jeder einzelne eine Klasse für sich. Hier tummelten sich so illustere Namen wie Bobby Lucas (Overlorde, Exhibition, Morbid Sin), Wade Black (Crimson Glory, Leatherwolf) sowie die beiden US Metal Legenden James Rivera (u.a. Helstar, Destiny´s End, Killing Machine, Vicious Rumors, Distant Thunder) und Alan Teccio (Hades, Non Fiction, Watchtower), von denen letzterer noch zum aktuellen Line-up gehört. Durch solche 'Bäumchen wechsel Dich' Spielchen ist eine Band natürlich auch nicht in der Lage ausgiebig zu touren, um sich eine große Anhängerschaft zu erspielen.
Im Falle Seven Witches ist das eine echte Schande, da die Truppe auf der Bühne eine wirklich gute Figur macht, wovon man sich auf der DVD "Years Of The Witch" nun überzeugen kann.
Der auf dem Silberling enthaltene Livemitschnitt entstand im Jahr 2005, als die Band eine ihrer wenigen Touren absolvierte. Zu diesem Zeitpunkt war gerade das Album "Year Of The Witch" aktuell, so dass hier zu meiner Freude noch James Rivera zum Line-up gehört, den ich zu meinen absoluten Lieblings Metal-Sängern zähle. Die vier Amis präsentieren sich erwartungsgemäß in Bestform und strotzen vor Spielfreude. Technisch geben sie sich, abgesehen von wenigen gesanglichen Patzern James Riveras, ebenfalls keine Blöße.
Trotz der winzigen stimmlichen Unzulänglichkeiten versprüht der kleine Texaner noch immer ein unglaubliches Charisma, welches hier aufgrund der tollen Kameraführung und des nicht zu hektischen Bildschnitts bestens eingefangen wurde. Weniger toll ist leider die Tonqualität ausgefallen. Der Sound klingt insgesamt etwas drucklos, was sich vor allem im Gitarrenbereich bemerkbar macht. Jack Frosts Klampfe wurde für meine Ohren etwas zu sehr in den Hintergrund gemischt, woran man sich aber nach einigen Songs gewöhnt.
Über die Setlist könnte man sicher auch Streiten, da meiner Ansicht nach die beiden ersten Scheiben doch stark vernachlässigt wurden. Nur "Camelot" vom ersten Album und "The Answer" vom Zweiten sind doch etwas wenig. Songs wie "Dying Embers", "Atlantis" oder "The Legend Of Sleepy Hollow" hätte die Band einfach spielen müssen. Na ja, Geschmacksache, trotzdem wurde noch genügend starkes Material dargeboten, da Seven Witches wie bereits erwähnt fast nur hervorragende CDs herausgebracht haben.
Neben dem knapp siebzigminütigen Konzert enthält die DVD als Bonusmaterial noch einige sehr interessante Interviews mit Jack Frost, in denen er noch einmal die Bandgeschichte Revue passieren lässt und etwas über die Entstehung der Alben erzählt, sowie einige alte Live-Aufnahmen der früheren Besetzungen, die aber allenfalls Bootleg-Qualität besitzen. Insgesamt ist "Years Of The Witch" eine wirklich sehenswerte DVD geworden, bei der der Zuschauer eben nur einige Abstriche beim Sound in Kauf nehmen muss. Seven Witches Fans können hier bedenkenlos zugreifen.
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