Sevenkind: Brennende Schnappschüsse
In der Tat, manchmal braucht man gar nicht lange zu suchen, wenn man die härtere Gangart in Sachen Musik bevorzugt und lange auf die Festivalsaison wartet, um dann Herrschaften wie Soulfly, Metallica oder dergleichen aus der Nähe anzuschauen.
Stattdessen kann man sich auch in heimatlichen Gefilden umtun und stößt mit etwas Glück auf drei Jungs aus Düsseldorf, die schon bei 1Live im Heimatkult aufgefallen waren und mit Ihrem neuesten Werk "Polaroids" eine EP vorlegen, die es in sich hat.
Wenn oftmals das Rezept aus Gitarre spielendem Sänger, Bass-Player und Drummer etwas dröge und einfallslos ist, so haben sich diese drei Herren vorgenommen, solcherlei Vorurteilen mal so richtig die Meinung zu geigen. Der Erstling der Band hält fünf durchaus variantenreiche Titel (+ Intro + Radio Edit von "Screwball") und das Video zu "Dystopia" bereit - für Freunde des modernen gitarrenlastigen Hard Rocks ein echtes Vergnügen.
Und so beschäftigen sich Sevenkind mit den Momentaufnahmen des Lebens, mal rauchig und schleppend, mal unterlegt mit der donnernden Kraft von Riffs, die sich gewaschen haben. Immer intelligent gemacht und gar nicht langweilig. Die Stimme von Aba meint man schon mal gehört zu haben. Das kann sich aber mit der Zeit und dem mehrmaligen Hören ändern, denn die Vergleiche, die man zunächst im Kopf hat, fallen einem nach und nach schon nicht mehr ein. Statt dessen lässt man sich gefangen nehmen von den eingängigen Melodien und dem druckvollen Miteinander von drei Typen, denen man irgendwie abnimmt, dass sie das, was sie machen, mit Leidenschaft und Spaß tun. Nicht mehr selbstverständlich heutzutage.
Das Video von "Dystopia" ist übrigens einen Blick wert, mit Liebe zum Detail hergestellt und Lust auf mehr machend. Wer also die Chance hat, irgendwo in der Nähe von Düsseldorf in den einschlägigen Clubs feiern zu gehen, in denen sich Sevenkind derzeit so tummeln, der sollte das tun. Und falls irgendwo ein verbranntes Stück Polaroid rumliegt, gar nicht lang überlegen. Kann nicht mehr weit sein.
Line-up:
Aba (vocals, guitars)
Christian (bass & back-ups)
Chris (drums & back-ups)
Tracklist |
01:Metropolis - Intro (0:24)
02:Night on Fire (3:50)
03:Screwball (4:00)
04:Porcelain (3:30)
05:Diver (2:30)
06:Dystopia (4:00)
07:Screwball - Radio Edit (3:36)
08:Extra: Dystopia Video
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Externe Links:
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