Nach dem ich neulich aus dem Underground über Vanilla Rex aus Koblenz berichtet habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass es dort immer wieder sehr, sehr gute Bands zu entdecken gibt, möchte ich nun auf das neue Album der Düsseldorfer Band Shades Of Dawn zu sprechen kommen. Shades Of Dawn spielen schon recht lange zusammen und hatten bereits mit "The Dawn Of Time" ein sehr passables Album ins Rennen geworfen. Dazu mehr an anderer Stelle.
Wer sind Shades Of Dawn? Das Line Up auf der CD:
Guitars & Vocals: Hans Jürgen Klein
Keyboards, Bassguitar, Acoustic Guitars: Peter Schneider
Bassguitars: Wolfgang Schmidt
Drums: Christopher Struwe
Keyboards: Annette Schepermann
Als Gastmusiker spielt Edzard Schmidt die Bassgitarre im Song "Memories". Das Songmaterial ist nicht neu und stammt aus den Jahren 1994 und 2004. Im Jahr 2005 wurde das Album dann im 'Klang Planet Studio' in Neuss gemastered. Und eines gleich vorweg: Der Sound auf der CD überzeugt, alles ist recht druckvoll, klar und differenziert. Die gesamte Produktion macht einen sehr professionellen Eindruck.
Wenn man die Homepage der Band betritt, dann stellt man fest, dass die Truppe ihre eigene Musik mit Artrock/Progressive Rock umschreibt, dessen Einflüsse von Bands wie Eloy oder Kansas stammen. Nun, ich kann mich dem vorbehaltlos anschließen. Die 70er Jahre schwenken bei den Songs für meine Begriffe immer wieder im Hintergrund mit. Macht auch nichts, immerhin zähle ich mich auch zu den Eloy-Fans.
Die Musik ist sehr keyboardlastig, was eine andere Besonderheit aufwirft. Die Band spielt mit zwei Keyboardern. Ergänzt wird das alles von einem sehr einfühlsamen Gitarrenspiel von Hans Jürgen Klein.
Was ist mit Sicherheit Geschmackssache an der Mucke und dürfte für Diskussionen sorgen?? Schon auf dem Player "The Dawn Of Time" fiel der doch arg hohe Gesang von Klein auf. Während damals zu recht moniert wurde, dass die Vocals zu dünn auf den Aufnahmen waren, bin ich der Meinung, dass diese nun ausreichend präsent sind. Ob man es so mag, nun das ist wirklich Geschmackssache. Ich persönlich mag es lieber etwas tiefer und basslastiger. Die Band ist auf der Suche nach einem Deal und muss sich mit dem außergewöhnlichen Gesang stellen.
Musikalisch wird sehr viel geboten, nach einem imposanten, synthie-geprägten Intro reihen sich die Stücke mit Abwechslung. Shades Of Dawn rocken auch mal geradeaus und machen die Musik leicht verdaulich. Da gibt es teilweise leicht eingängige Melodieabläufe im Song "Confused", man trifft dann auf Boogie-Rhythmen bei "President Why". Es werden Chorgesänge implementiert und in "Bombs" dominiert zeitweise eine sehr rockige Gitarre. Entgegen dem Titel "Burning Drums" gibt es hier auch sehr ausschweifende Gitarrensoli. Und die Geschichte "Prelude" und "Memories" lässt es von Anfang an recht dramatisch angehen. Im Übrigen mein Anspieltipp!
Wer sich für Shades Of Dawn interessiert, der schaut mal auf deren HP vorbei, man kann dort jederzeit mit der Band Kontakt aufnehmen und natürlich innerhalb kürzester Zeit das Album erwerben. Die Präsentation ist sehr gut aufgemacht, incl. einem schönen Booklet. Shades Of Dawn haben dieses Teil dem verstorbenen Bandleader Wolfgang Schmidt gewidmet.
Im Übrigen sucht die Band derzeit einen zweiten Keyboarder und einen Bassisten. Interessenten melden sich bitte direkt über das Kontaktformular. Die arbeiten zum 3. Album haben bereits begonnen.
Spielzeit: 55:18, Medium: CD, Eigenvertrieb, 2006
1:Howling At The Wind (1:14) 2:Confused (5:45) 3:President Why (5:40) 4:The Silent Death Of A Mother's Heart (8:10) 5:I Never Thought (4:13) 6:Bombs (7:56) 7:Thunder (4:15) 8:Burning Drums (9:18) 9:Wolke (0:56) 10:Prelude (2:19) 11:Memories (5:33)
Ralf 'Jogi' Ruhenstroth, 11.03.2006
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