Eine weitere Band, deren Markenzeichen laut eigener Aussage starker, harter, grundsolider Hard Rock sein soll; eine weitere Band, die trotz mehrjähriger Aktivität kaum nennenswerte Erfolge und nur eine lokale Fangemeinde verbuchen kann; eine weitere Band, die ein einzigartiges und gefährliches Image verkörpern will und dabei nur vor sich hindümpelt - sich von anderen Bands kaum abhebend.
Ist Shakra anders? ...Teilweise, denn Shakra ist aus der Schweiz, was sie schon mal zu einigen Wortspielen bemächtigt. Aufgepasst: "Sie sind aus der Schweiz, aber sie sind weit weg vom Cheese (Kitsch)." "Gerüchte sagen, dass sich die Schweizer Kühe zu den ersten Proben der Band so geschüttelt haben, dass sie Butter statt Milch gaben." "Diese Jungs sind aus der 'World of Rock' und haben das Talent, jeden Gipfel zu erklimmen".
Und Shakra kann durchaus auf ein paar nennenswerte Duftmarken in der 7-jährigen Bandgeschichte zurückblicken, so zum Beispiel Auftritte mit Legenden wie Uriah Heep oder Iron Maiden und der Eintritt in die Charts in der Schweiz und in Deutschland mit ihrem vierten Album "Rising".
Das Wichtigste ist aber die Musik. Erfrischend und spielfreudig kommen Shakra auf "Fall" daher, mit einigen angenehmen Refrains und ansprechenden instrumentalischen Leistungen. Das Prädikat 'einzigartig' kann sich die Band zwar größtenteils abschminken, denn ihr Sound sticht nicht wirklich aus der Masse heraus, beschäftigt sich meist mit seichten, belanglosen Themen und ist zumeist recht radiofreundlich, was auch ihren Charterfolg erklärt, reicht aber von ruhig bis zu überraschend und angenehm heavy. Der Sound ist dynamisch und wartet mitunter mit knackigen Gitarrenparts, Soli und gutem Gesang auf. Freunde der einen Tick härteren Melodic-Gangart werden an dieser Scheibe ihre helle Freude haben und - nebenbei bemerkt - in dieser Nische kaum eine bessere Band finden.
Da es, neben Gotthard und Krokus, die einzige nennenswerte Band aus der Schweiz ist, scheint es sich tatsächlich um ein kleines Energiezentrum zu handeln, dessen endgültiger Durchbruch mit ein wenig mehr Originalität nur eine Frage der Zeit wäre.
Spielzeit: 48:04, Medium: CD, AFM Records, 2005
01:Take Me Now (3:24) 02:Chains Of Temptation (4:29) 03:Out Of Control (3:14) 04:Take Me Now (3:24) 05:All Or Nothing (3:26) 06:How It Feels (3:37) 07:Fall (3:23) 08:Walk On Water (7:02) 09:She's My Ecstasy (4:10) 10:Make It Alright (3:24) 11:Nightlife (3:50) 12:Do You Know (3:33) 13:Immortal (4:04)
Christoph Segebard, 01.10.2005
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