Sheela / Straight Hearted Ones
Straight Hearted Ones
Mit "Straight Hearted Ones" habe ich das bereits im Jahre 2001 erschienene dritte Album der Band Sheela auf meinem Tisch liegen.
SHEELA, eine Band die bereits auf mehrere Tourneen durch die USA verweisen kann, u.a. z.B. mit Poison, aber auch mit Größen wie Styx, Reo Speedwagon oder den Scorpions standen sie schon auf einer Bühne.
Gute Songs können die Jungs schreiben, das muss man ihnen lassen. Sie erinnern mich hin und wieder doch sehr stark an Bon Jovi, aber das soll hier wirklich kein Kritikpunkt sein.
Wer Acts wie Bon Jovi, Saga oder Damn Yankees mag, kann sich mit Sicherheit auch für Sheela erwärmen. Diesen Eindruck hatte ich sofort nach dem ersten Hördurchgang des Albums.
Ganz besonders "Power" klingt gar mächtig nach Bon Jovi. Der Grundsound von Sheela ist jedoch wesentlich härter. Außerdem hat man niemals den Eindruck, dass hier irgendwo hemmungslos geklaut wurde.
Würde "Power" aus der Feder des Songwriter-Erfolgsduos Sambora/Bongiovi stammen, hätte er mit Sicherheit in den Charts eingeschlagen wie eine Bombe!
"Straight Hearted Ones" erinnert dann an die bereits eingangs erwähnten Saga. Andreas Keppler zeigt gekonnt, was er drauf hat und das muss er auch. Denn für die Songs "Can't Find My Way Home" (das Original stammt übrigens von Steve Winwood) sowie "Feed Your Heart" schwingt Michael Sadler von der kanadischen Megaband als Gastsänger das Mikro.
Natürlich darf der ausgezeichnete Gitarrist Christian Moser mit seinem feinen Gitarrenspiel und den starken Soli nicht unerwähnt bleiben. Aber auch die Rhythmussektion mit Reiner Backe (Bass) und Jacky Voutay (Drums) sowie Markus Teske (Keyboard) beherrscht ihr Handwerk.
Sehr gut gelungen finde ich die Ballade "Truth". Dem Thema angemessen, es geht hier um die Frage:"Was sind religiös verblendete Menschen im Stande zu tun", wird mit dunkler, beschwörender Stimme gesungen. Dazu passt ganz besonders die Einspielung eines amerikanischen Evangelisten, der mittels einfachem Diktiergerät aus einer Fernsehübertragung aufgenommen wurde.
Es sind auch einige feine, progressive Elemente rauszuhören, z.B. bei "Cut off", doch artet dies nie in selbstgefälliges, nerviges Gefrickel aus.
Ein typischer Vertreter des härteren Genres ist "Hold Your Head Up High". Hartes, sehr tiefes Riffing mit schönen Melodiebögen und Effektvocals im Mittelteil.
Das Stück gehört, neben "Truth", zu meinen Favoriten auf der Platte.
Als Bonus-Track gibt es eine gut gemachte Version von Steppenwolfs "Born To Be Wild".
Zitat SHEELA: "Wir werden viel Prügel dafür einstecken müssen, diesen relativ "ausgelutschten" Titel mit auf die CD gepackt zu haben. Er ist aber eine Erinnerung an die erste US-Tour der Band und für alle gedacht, die einfach nur mitsingen und Spaß haben wollen" .
Nun, Spaß hat man an diesem Album tatsächlich. Die Produktion desselben übernahm übrigens Markus Teske.
Spielzeit: 54:59, Medium: CD, LBT Records, 2001
1:Again Now (3:44) 2:Power (3:59) 3:Symbols Breakdown (4:20) 4:Straight Hearted Ones (4:32) 5:Lightyears (3:46) 6:The Focus (4:02) 7:Can't Find My Way Home (3:33) 8:Truth (5:11) 9:Call It Desperation (4:13) 10:Feed Your Heart (4:14) 11:Cut Off (4:52) 12:Hold Your Head Up High (4:23)

Bonus Track: 13:B.T.B.W. (4:10)
Ilka Czernohorsky, 25.09.2003