Lang, lang ist es her dass Ray Cappo, Frontmann und Gründungsmitglied der Anfang der neunziger Jahre ins Leben gerufenen Shelter etwas von sich hören ließ. Mein letzter Stand war das Ray nun als Yoga- und Ernährungslehrer in Los Angeles seine Brötchen verdient. Was ja auch irgendwie passt, denn Ray war einer der Ersten, der die 'Straight Edge'-Bewegung mit seiner alten Band Youth Of Today in den Hardcore einbrachte.

Nun, gut fünf Jahre nach dem letzten Studioalbum "The Purpose, The Passion" bekommen wir endlich mit "Eternal" ein neues Shelter-Werk serviert. Viel geändert hat sich an der musikalischen Ausrichtung indes nicht. Die Hauptzutaten sind nach wie vor viel melodischer Gitarrenpop mit einem guten Schuss Hardcore vermischt, garniert mit Rays klaren und eingängigen Gesangslinien.

Gleich beim ersten Hören fällt auf, dass der Anteil der schnelleren Nummern, wie der flotte Opener "Meant To Be", etwas zurückgefahren wurde und mehr Platz für getragene Songs wie das melancholische "Back To Vrindavan" ist. Dadurch erinnert "Eternal" mehr an das 95er Werk "Mantra" als an die letzten Alben "The Purpose, The Passion" und "When 20 Summers Pass".

Insgesamt ist "Eternal" wieder eine runde Sache geworden, die viel positive Energie versprüht. Allerdings zündet die Scheibe erst nach dem vierten bis fünften Durchlauf so richtig, was für Shelter recht untypisch ist. Die schnelleren Songs könnten auch eine gesunde Dosis mehr Härte vertragen und die Gitarren haben in der Vergangenheit ebenfalls schon mal deutlich mehr Druck gehabt.

Dies sind aber wirklich nur kleine Kritikpunkte einer ansonsten guten Scheibe, bei der alle Shelter-Fans gerne zugreifen dürfen.
Neueinsteigern sei hier aber eher eines der oben erwähnten letzten beiden Alben ans Herz gelegt.
Übrigens gibt es auf "Eternal" noch ein Remake von "In Defense Of Reality" vom 1991 erschienen "Quest For Certainy".