Siggi Schwarz & Friends / Still Got The Blues - A Tribute To Gary Moore
Still Got The Blues - A Tribute To Gary Moore Spielzeit: 72:22
Medium: CD
Label: Siggi Schwarz Music, 2011
Stil: Hard Rock / Blues Rock


Review vom 04.09.2011


Udo Gröbbels
Tribut an eine Legende
Am 06. Februar diesen Jahres verstarb für alle unerwartet die Legende Gary Moore. Jetzt, knapp sechs Monate nach seinem Tode, widmet der süddeutsche Gitarrist Siggi Schwarz dem nordirischen Gitarristen, Sänger und Songwriter ein komplettes Album, welches das gesamte Spektrum seines Schaffens abdeckt.
Schwarz und Moore
Gary Moore braucht man an dieser Stelle sicher nicht mehr vorzustellen. Sein Einfluss als Gitarrist ist absolut unumstritten und seine Alben von Hard Rock bis Blues dürften allen Freunden von guter Rockmusik bekannt sein. Siggi Schwarz zählt zwar auch zu den gefragten Gitarristen dieses Landes, aber ihn dürften weit weniger Leute kennen. Geboren im Jahre 1958, spielte er in diversen Bands Gitarren und ist heute neben Bandleader seiner nach ihm benannten Combo auch noch als Produzent, Songwriter und Veranstalter tätig. Der Mann hat auch beste Beziehungen im internationalen Musikgeschäft und so wundert es nicht, dass er für dieses Projekt einige richtig bekannte Musiker gewinnen konnte.
Freunde und Gäste
Mit insgesamt 14 Songs und einer Spielzeit von 72 Minuten deckt Schwarz mit seinen Freunden und Gästen das gesamte Spektrum von Gary Moores musikalischem Werk sehr gut ab. Zu den erwähnten prominenten Mitmusikanten gehören u.a. am Bass Neil Murray (war u.a. bei
Black Sabbath tätig) oder auch Geoff Whitehorn, der u.a. schon beiRoger Chapman mitgespielt hat. Der eigentliche Star ist allerdings Sänger Tom Croel, der einen unglaublich guten Job auf dieser CD gemacht hat und Gary Moore stimmlich sehr nahe kommt. Ebenfalls absolut brillant (wie nicht anders zu erwarten) ist das Solo auf "Parisienne Walkways", für das der gute Siggi keinen geringeren als den Toto-Gitarristen Steve Lukather gewinnen konnte.
Alle Facetten abgedeckt
Obwohl insgesamt die bluesigen Töne doch dominieren, kommen auch Freunde der Hard Rock-Phase von Moore zum Zuge, wie beispielweise beim Klassiker "Over The Hills And Far Away", wo am Ende noch ein Kinderchor mit eingebaut wurde. Sehr gut gemacht ist auch die umarrangierte Thin Lizzy-Nummer "Don't Believe A Word". Hier orientierte man sich an der Version, die Moore zuletzt live gespielt hat. Bei dieser beginnt das Stück sehr langsam und bluesig und wird dann erst zum Ende zu einer Rock-Nummer, wie beim Original. Überhaupt hat man sich bei allen Liedern zwar grundsätzlich an das Original gehalten, aber hier und da wurden kleine Teile neu arrangiert, was die Sache dann auch wiederum interessanter macht, als jeweils eine komplette 1:1-Kopie des Originalsongs zu spielen.
Über Sinn und Unsinn dieses Tributalbums wird sicher heftig gestritten. Während die einen meinen, dass es nicht nötig wäre, die eh schon guten Songs nochmals komplett neu einzuspielen, freuen sich andere über die technisch hervorragende CD mit vielen Klassikern einer Legende. Ich gehöre eindeutig zu den letztgenannten Menschen und denke auch, dass Gary Moore diese CD gefallen hätte. Musikalisch, wie erwähnt, eine absolut gelungene Scheibe, die mit viel Herz und Hingabe eingespielt wurde. Daher unbedingt mal auf der Homepage von Siggi Schwarz reinhören.
Line-up:
Tom Croel (vocals)
Siggi Schwarz (guitar)
Geoff Whitehorn (guitar)
Neil Murray (bass)
Romi Schickle (keyboards)
Bodo Schopf (drums)

Gäste:
Steve Lukather (guitar - #6)
Lee Mayall (saxophone)
Tamas Füzesi (violin)
Silvia Boenke (backing vocals)
Tracklist
01:Cold Day In Hell
02:Still Got The Blues
03:Out In The Fields
04:Empty Rooms
05:Don't Believe A Word
06:Parisienne Walkways
07:Since I Met You Baby
08:Crying In The Shadows
09:I Can't Wait Until Tomorrow
10:Over The Hills And Far Away
11:The Loner
12:Midnight Blues
13:Walking By Myself
14:Johnny Boy
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