Sign Of The Jackal / The Beyond
The Beyond Spielzeit: 20:26
Medium: Vinyl-EP
Label: Heavy Artillery Records, 2011
Stil: Heavy Metal


Review vom 31.03.2011


Marius Gindra
Wie sich mittlerweile in der Szene auch bis zum allerletzten Mainstreamer herumgesprochen haben dürfte, jagen momentan bald im Wochentakt unzählige talentierte - mal etwas mehr, mal etwas weniger eigenständige - Metal-Bands traditioneller Machart aus den Genres Heavy, Speed und Thrash wie die Pilze aus dem Boden. Eine hieraus entstammende, von mir sehr hoch geachtete Band, die den Spirit alter Warlock, Acid (Belgien) und Co. nahezu perfekt wiederbeleben, sind die Norditaliener Sign Of The Jackal mit Sängerin Laura, bei denen obendrein auch Mitglieder der herausragenden Overkill-Klone National Suicide zocken. Bisher erschien mit "Haunted House Tapes" nur ein einziges Independent-Demo bzw. dieses dann später auch noch einmal (ebenfalls über Heavy Artillery) als fett aufgemachte 7"-Single. Doch bereits mit diesen eigentlich nur zwei richtigen Songs "Sign Of The Jackal" und "Fight For Rock" (die beiden anderen Titel sind nur Intros) haben sich die fünf Burschen bzw. Mädels bereits in etliche Headbangerherzen gespielt. Dass nun mit der über 20-minütigen EP "The Beyond" ein weiterer Release erscheint, ist deshalb nur logisch.
Ein zusammenfassendes Review halte ich hier für nicht angemessen, eine Song-Für-Song-Analyse macht da viel mehr Sinn! Schon der flotte Opener "Hellhounds" geht bereits beim ersten Durchlauf mit einer derben Wucht durch die Decke! Ein Sound wie vor 25 Jahren. Warm und vertraut, klingt er wie ein verschollener Track der bereits eben genannten Belgier Acid. Die Riffs sind simpel, die Hooklines und der Refrain gehen unverzüglich ins Ohr: Metal As Fuck! Der darauffolgende Track "Head Over Heels" - kein Accept-Cover - stampft in bester "Burning The Witches"-Manier (Für alle Nichtkenner: das erste Warlock-Album aus dem Jahre 1984!) straight und kompromisslos wie eine Dampfwalze vor sich hin. Wer also schon bei den ersten beiden Titeln nicht unverzüglich die Luftgitarre auspackt und die Rübe im Gleichtakt bewegt, der möge bitte mal nachschauen, ob er vielleicht nicht doch - bei allem Respekt! - gerade auf dem Funeral-Doom-Trip ist.
Und es geht weiter: Das bereits auf der Compilation "Keep It True - The Underground Kodex Vol. 1" als Demoversion enthaltene "Heavy Metal Demons" hebt das Tempo danach wieder ein wenig an, geht allerdings genauso ins Ohr wie die beiden vorherigen Tracks. Nun folgt der wohl poppigste Song: "Paganini Horror", ein Instrumental, das mich von der Melodie ein wenig an Bon Jovis "You Give Love A Bad Name" erinnert. Hier kommen die Instrumentalisten besonders gut zur Geltung: Sie können zeigen, dass sie das Feeling alter, teilweise auch etwas glamigerer 80er-Trupps wahrlich mit der Muttermilch aufgesogen haben! Zum Schluss ist hier vermutlich eine Szene aus einem italienischen Horrorfilm eingespielt worden, bei denen man sich einige lyrische Inspirationen holte. Der Rausschmeißer "Night Of The Undead" ist ein ähnlich gelungener Stampf-Bomber wie Track zwei geworden, auf dessen jugendliches Feeling Frau Pesch - so faszinierend diese Dame auch heute noch ist - nur noch mit Neid herauf schauen kann! Ein verdammt gelungener Rausschmeißer einer verdammt gelungenen EP. Und nun kann ich nur appellieren: Haut endlich gottverdammt noch einmal das erste Langeisen heraus!
Abschließend noch ein paar Fakten für Underground-Kollektoren: Die CD-Version ist limitiert auf 2000 Einheiten, das Vinyl auf 500 Stück. Davon gibt es noch 100 in purpurnem Vinyl und 100 Copies in orangenem Vinyl, dem ein Bierdeckel mit Bandlogo beigelegt ist. Was von diesen Versionen schon wieder ausverkauft ist, kann ich euch leider nicht sagen; das kann sich ja täglich ändern. Meine Einschätzung: Völlig überwältigt gebe ich hier 9 von 10 RockTimes-Uhren! Und da wäre noch etwas: Verpasst nicht ihren Gig auf dem nächsten KIT!
Line-up:
Laura Coller (vocals)
Roberto 'Bob' Condini (guitar, vocals)
Max (guitar, vocals, keyboards)
Röby 'Knife' (bass, vocals)
Heavy Mate (Sergio Condini) (drums, vocals)
Tracklist
01:Hellhounds
02:Head Over Heels
03:Heavy Metal Demons
04:Paganini Horror
05:Night Of The Undead
06:Warlord's Wrath (Vinyl-Bonus)
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