Die Wurzeln der schwedischen
Silent Call reichen bis ins Jahr 1990 zurück Zuerst firmierend unter den Namen
Satins'n'Lace und
Jamback, verwandelte sich das Projekt um Keyboarder
Patrik Törnblom und Gitarrist
Daniel Ekholm im Jahre 2006 in
Silent Call. Seit dem über Escape Music veröffentlichen Debüt "Creations From A Chosen Path" aus dem Jahre 2008 in gleichbleibender Besetzung, ist das skandinavische Quintett nun bereits beim dritten Longplayer "Truth's Redemption" angelangt. Am Gesangsposten findet sich niemand Geringeres als der parallel bei den recht erfolgreichen Prog/Power-Metallern
Thaurorod (ehemals
Seventh Wonder) musizierende
Andi Kravljaca.
Melodischer, sauber und glatt produzierter, progressiver Metal trifft bei diesen 13 Songs auf frickelige, abwechslungsreich gespielte Bratgitarren-Parts, ausdrucksstarke, cleane, leicht an
Dio und
Jorn Lande erinnernde Vocals und reichlichen, epischen Keyboardbombast. Dabei erinnert der Sechssaiter mit seinem Sound stellenweise leicht an neuere
Dream Theater-Outputs, während die Vocals und Keys durch die teils theatralische Aura etwas das Flair späterer
Rainbow und aktueller
Axel Rudi Pell-Scheiben versprühen. Die Drums tönen zeitgemäß, ohne jedoch wie ein Ping-Pong-Spiel durch die Walachei zu klackern; richtig ordentlich Druck hat man
Micke Kvist da zurecht geschustert. Für die Schweden-Metal-Historiker sollte man darüber hinaus noch erwähnen: Beim
Silent Call-Bassisten
Torbjörn bzw.
Tobbe Moen handelt es sich übrigens um die gleiche Person, die den obskuren
Gotham City in den letzten zwei Jahren (1985-87) und
Oz in ihrer ganz frühen Phase (1980) als Viersaiter zur Verfügung stand.
Silent Call können mit dem, was sie auffahren, die schöne, neue, sattgefressene Welt ganz sicher nicht mehr aus den Fugen reißen (und auch das CD-Cover des Dust On The Tracks-Einstands sticht aus der aktuellen Angebotsflut absolut nicht mehr heraus). Doch besonders durch die anspruchsvollen Arrangements, die packenden Gesangslinien sowie die progressiven und dennoch gleichzeitig eingängigen und nachvollziehbaren Songstrukturen werden Freunde der genannten Vorbilder als auch
Queensrÿche (phasenweise) und späterer
Fates Warning bei diesem Album voll auf ihre Kosten kommen.
7,5 von 10 RockTimes-Uhren!