Silent Call / Truth's Redemption
Truth's Redemption Spielzeit: 58:45
Medium: CD
Label: Dust On The Tracks, 2014
Stil: Progressive Metal

Review vom 22.12.2014


Marius Gindra
Die Wurzeln der schwedischen Silent Call reichen bis ins Jahr 1990 zurück Zuerst firmierend unter den Namen Satins'n'Lace und Jamback, verwandelte sich das Projekt um Keyboarder Patrik Törnblom und Gitarrist Daniel Ekholm im Jahre 2006 in Silent Call. Seit dem über Escape Music veröffentlichen Debüt "Creations From A Chosen Path" aus dem Jahre 2008 in gleichbleibender Besetzung, ist das skandinavische Quintett nun bereits beim dritten Longplayer "Truth's Redemption" angelangt. Am Gesangsposten findet sich niemand Geringeres als der parallel bei den recht erfolgreichen Prog/Power-Metallern Thaurorod (ehemals Seventh Wonder) musizierende Andi Kravljaca.
Melodischer, sauber und glatt produzierter, progressiver Metal trifft bei diesen 13 Songs auf frickelige, abwechslungsreich gespielte Bratgitarren-Parts, ausdrucksstarke, cleane, leicht an Dio und
Jorn Lande erinnernde Vocals und reichlichen, epischen Keyboardbombast. Dabei erinnert der Sechssaiter mit seinem Sound stellenweise leicht an neuere Dream Theater-Outputs, während die Vocals und Keys durch die teils theatralische Aura etwas das Flair späterer Rainbow und aktueller Axel Rudi Pell-Scheiben versprühen. Die Drums tönen zeitgemäß, ohne jedoch wie ein Ping-Pong-Spiel durch die Walachei zu klackern; richtig ordentlich Druck hat man Micke Kvist da zurecht geschustert. Für die Schweden-Metal-Historiker sollte man darüber hinaus noch erwähnen: Beim Silent Call-Bassisten Torbjörn bzw. Tobbe Moen handelt es sich übrigens um die gleiche Person, die den obskuren Gotham City in den letzten zwei Jahren (1985-87) und Oz in ihrer ganz frühen Phase (1980) als Viersaiter zur Verfügung stand.
Silent Call können mit dem, was sie auffahren, die schöne, neue, sattgefressene Welt ganz sicher nicht mehr aus den Fugen reißen (und auch das CD-Cover des Dust On The Tracks-Einstands sticht aus der aktuellen Angebotsflut absolut nicht mehr heraus). Doch besonders durch die anspruchsvollen Arrangements, die packenden Gesangslinien sowie die progressiven und dennoch gleichzeitig eingängigen und nachvollziehbaren Songstrukturen werden Freunde der genannten Vorbilder als auch Queensrÿche (phasenweise) und späterer Fates Warning bei diesem Album voll auf ihre Kosten kommen. 7,5 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Andi Kravljaca (vocals)
Daniel Ekholm (guitar)
Patrik Törnblom (keyboards)
Torbjörn Moen (bass)
Micke Kvist (drums)
Tracklist
01:Intro
02:Nightmare
03:Evermore
04:First To Know
05:Erasing The Sky
06:These Four Walls
07:The Knife
08:Alive
09:All Of Us
10:A Better Life
11:The Kingdom's Fall
12:World On Fire
13:Our Last Goodbye
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