Skanners / Factory Of Steel
Factory Of Steel Spielzeit: 41:50
Medium: CD
Label: SAOL/H'Art/Zebralution, 2011
Stil: Heavy Metal

Review vom 05.04.2011


Marius Gindra
Heavy fuckin' Metal!!! Jawoll, dieser regiert auf dem aktuellen Album "Factory Of Steel" der Südtiroler Heavy Metal-Bande Skanners! Aber einmal von Anfang an. Dachte ich als gestandener 80s-Underground-Metal-Fan zu Beginn noch, hier handele es sich um eine eher neuere Band aus der Back-To-The-Roots-Ecke, so belehrte mich ein aufmerksamer Blick auf meine heiß geliebte Stammseite, dass sie bereits seit 1982 durch die Musiklandschaft dümpeln und schon 1986 mit "Dirty Armada" ihr Debüt-Scheibchen herauskloppten. Aber man kann ja eben auch nicht alles wissen! Und nun kommen wir mal zu diesem Anfang des Jahres erschienenen Schätzchen!
Schon der recht flotte Opener "Never Give Up" erzeugt unwillkürlich totale Party-Laune, die sofort die Griffel respektive Füße in Richtung Bier- oder Whiskeypulle bzw. - wie am eigenen Leib erfahren - am Steuer eines fahrenden Untersatzes auch in Richtung Gaspedal und Fensterheber wandern lässt. Und das wird beim darauffolgenden Song "Iron Man", einem derb flotten, eingängig-mörderischen Stampfer mit jeder Menge Eier, noch intensiviert. Aus allen Ecken springen hier Namen wie Saxon, Judas Priest und Krokus hervor, untermalt von den rauen, teilweise in obligatorischem Gekreische ausartenden Vocals.
Leider können die darauffolgenden Tracks das Niveau der ersten beiden Stücke, mit Ausnahme des arg an Saxon erinnernden "Hard And Pure" (bei dem man sogar Philipp Burger, den Sänger der momentan ziemlich erfolgreichen Deutschrocker Frei.Wild für zusätzliche Backing Vocals im Refrain gewinnen konnte) und der straighten Granate "We Rock The Nation", meiner Meinung nach nicht komplett halten, dennoch glänzen auch sie durch fette, eingängige und typische Retro-Riffs, die an allen Ecken und Enden rocken, rotzen und rollen.
Die Damenherzen werden mit den beiden Power-Balladen "Story Of Sound" und "When I Look Into You Eyes" erobert. Letztendlich findet sich auf "Factory Of Steel" wirklich ALLES, was zum notwendigen Inventar einer richtig soliden Hard'n'Heavy-Scheibe gehört! Die amtliche Produktion, zusammengeschustert im einheimischen Südtirol (Rookies And Kings Studio in Brixen), klingt zwar zeitgemäß, dennoch versprüht sie immer noch einen richtig traditionellen Touch. Gut gemacht, da kann man nix sagen!
Nicht so begeisternd bei allem Lob über die musikalische Extravaganz finde ich allerdings das ohne roten Faden zusammengekleisterte Cover, dem man mal wieder die - ja, ich weiß, dass ich mich gerne wiederhole - Zeichen der Zeit ansieht. Da das jedoch bei solch geilen Party-Tracks in den Hintergrund rücken dürfte, sollte dies auch keinen echten Headbanger davon abhalten, diese paar Mark bzw. Euronen in knapp 42 Minuten soliden, bodenständigen Schwermetall zu investieren, der von handwerklich äußerst begnadeten Musikern geschmiedet wurde!
Ein klitzekleiner Funken eigener Charme fehlt den Alpen-Rockern zwar noch, um sie wirklich als absolutes Mega-Highlight anpreisen zu können, dennoch: Wer seinen Musikgeschmack in diesem Review wieder erkannt hat, muss hier zugreifen, aber ganz flott!!! Diesmal werden ohne Kompromisse 8 von 10 RockTimes-Uhren vergeben! Keep On Rockin'!
Line-up:
Claudio Pisoni (vocals)
Fabio Tenca (guitars)
Walther Unterhauser (guitars)
Dino Lucchi (bass)
Christian Kranauer (drums)
Tracklist
01:Never Give Up
02:Iron Man
03:Factory Of Steel
04:Hand And Pure
05:Thunder In My Hand
06:Story Of Sound
07:We Rock The Nation
08:Lords Of Lies
09:When I Look In Your Eyes
10:To Survive
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