Skull Fist / Head Öf The Pack
Head Öf The Pack Spielzeit: 42:55
Medium: CD/LP
Label: NoiseArt Records, 2011
Stil: Heavy Metal

Review vom 28.08.2011


Marius Gindra
Die sogenannte 'New Wave Of Traditional Heavy Metal' ist momentan mächtig angesagt! Bands wie Enforcer, Bullet, Steelwing und zig andere Echtstahl-Verfechter brachen in den letzten Jahren auf, um die von sterilen Core-, Emo- und Alternative-Ergüssen geplagte Jugend wieder mit traditionellem Heavy Metal vertraut zu machen.
Ebenfalls aus dieser Ecke stammen die Kanadier Skull Fist, die seit 2006 ihr Unwesen treiben. Noch im Jahr der Gründung erschien ein (mich direkt infizierendes) Zwei-Track-Demo als selbst gebrannte CD-R-Version, 2010 folgte dann endlich die professionell gepresste, jedoch immer noch in Eigenregie veröffentlichte "Heavier Than Metal"-EP, die nach Erscheinen bei mir wochenlang nur selten aus den CD-Player wanderte und so manch lange Konzertreise im alten Corsa (R.I.P.!) verschönerte. Anfang 2011 hatte ich dann auf dem Metal Assault in Würzburg endlich die Ehre, diese Hoffnungsträger live zu sehen, drei Monate später auf Tournee mit Enforcer und Bullet nochmals.
Durch ihre energiegeladenen Shows, bei denen die Musiker in Old School-As-Fuck-Outfit (Spandex und Co. inklusive!) die Bühne in Schutt und Asche legten, spielten sie bereits einige Songs des nun erscheinenden Debütalbums. Die Burschen von NoiseArt Records bekamen natürlich auch Wind von ihrem stetig wachsenden Ruhm, was schlussendlich zur Folge hatte, dass auch die Frage des Plattendeals geklärt war.
Das Erzeugnis hiervon hört auf den Namen "Head Öf The Pack" und bietet elf Songs, von denen jeder einzelne eine absolute Meisterleistung ist. Nonstop in höchsten Regionen des Himalajas beheimatete Eierkneifschreie und mörderische Twin-Guitar-Leads in allerfeinster US Metal-Manier sind die zwei Hauptmerkmale, die sich durch den gesamten Longplayer ziehen. Skull Fist klingen zwar so dermaßen 'retro' und auch Vergleiche mit Enforcer oder aufgrund den Vocals ebenso Cauldron können hier gezogen werden, dennoch schaffen sie es gleichzeitig, originell und erfrischend zu tönen. Einerseits werden hier hymnische Mitgröhlsongs wie die bereits auf der EP enthaltenen Headbanger-Orgien "Ride The Beast" und "No False Metal" (Nomen est Omen!) geboten; andererseits gibt's geniale Stampf-Granaten wie "Commit To Rock", cheesige Melodie-Bomben vom Schlage "Ride On" oder galoppierende Speed-Nummern wie "Get Fisted" und "Commanding The Night". Ihre Liebe zur mächtigen NWoBHM unterstreichen sie dann mit der abschließenden Tokyo Blade-Nummer "Attack Attack". Die Krone setzt den göttlichen Kompositionen dann eine herrlich differenzierte und warme Produktion auf, die zwar einerseits erahnen lässt, dass wir im neuen Jahrtausend leben, andererseits den Spirit alter Tage ehrenvoll ins Hier und Jetzt befördert. Um so tragischer für die männlichen Hörer, dass nach den Aufnahmen die wunderschöne Schlagzeugerin Alison und nebenbei auch Gitarrist Sir Shred die Segel strichen.
Nichtsdestotrotz kann ich persönlich nur hoffen, dass dieses wahnsinnig geile Album Skull Fist endlich in die vorderen Reihen der Szene schiebt. Verdient hätten sie es hiermit jedenfalls! Das Schmuckwerk erscheint natürlich parallel auch auf Vinyl: Buy Ör Die! Ich vergebe insgesamt
8,5 von 10 RockTimes-Uhren für ein ehrliches, unverfälschtes Stück TRVE fuckin' HEAVY METAL!!! (Jawoll, hier gehört sich das mit V!)
Line-up:
Jackie Slaughter (vocals, guitar)
Sir Shred (guitar)
Casey Slade (bass)
Alison Thunderland (drums)
Tracklist
01:Head Öf The Pack
02:Ride The Beast
03:Commanding The Night
04:Get Fisted
05:Cold Night
06:Tear Down The Wall
07:Commit To Rock
08:Ride On
09:Like A Fox
10:No False Metal
11:Attack Attack (Tokyo Blade-Cover)
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