Skullview / Metalkill The World
Metalkill The World Spielzeit: 50:41
Medium: CD
Label: Pure Steel Records (CD) / High Roller Records (LP), 2010
Stil: US Metal

Review vom 02.10.2010


Marius Gindra
Ich fasse es nicht! Es ist soooooo schööööön! Entgegen meiner langsam auftretenden Befürchtungen über die Zukunft unserer geliebten, gelebten und geatmeten True-Heimer-Musik gibt es tatsächlich in diesem Zeitalter noch Bands, die aktuelle Power/US Metal-Alben herausbringen, worauf das Wort POWER auch noch zu seiner ursprünglichen Wortbedeutung zurückgeführt und uns somit gezeigt wird, dass wir alle so schnell nicht kleinzukriegen sind!
Aber meckern wir mal wieder in gewohnter 'Metallic Correctness' los: Nachdem man in den ca. letzten fünf bis neun Jahren diesen Begriff selbst mit Trampolin-Springern wie Dragonforce (Würg!) und ähnlich ausgerichteten Kulturbanausen in den Dreck zog, ja selbst die Kiddie-In-Die-Hosen-Pissen-Lasser von Children Of Bodom in manchen Medien als 'Extreme Power Metal' (WHOT?!) bezeichnete, vergaß man fast, für was dieser Begriff einmal stand: Eine kraftvolle, epische Form des traditionellen Metals mit ordentlich Eiern in der Hose, verfeinert mit Sängern, bei deren Vocals noch Gänsehaut-Faktor in jedem einzelnen Moment garantiert war und nicht ohrenbetäubend grausam und seelenlos durch die Gegend gejodelt bzw. gekniedelt wurde.
Und eben genau diese ursprüngliche Form bekommen wir auf dem aktuellsten Album der szeneintern zu Recht als Kultband gehandelten Skullview, die bereits in den späten 90ern, als jene Klänge mehr als unbeliebt bei der breiten Masse waren, mit Meisterwerken wie "Legends Of Valor" den Alternative-Rockern und Crossover-Fatzken den ausgestreckten Fuck-Finger unter die Nase hielten, geboten: Alle acht, etwas längeren Songs strotzen nur so vor Kauz. Selige Erinnerungen an Vorreiter wie zum Beispiel Omen und Jag Panzer werden direkt ab der ersten Sekunde im Großhirn freigeschaltet. Meisterlich erhabene und, dem mächtigen Metal-Gott sei Dank, furztrocken gespielte Gitarren- und Schlagzeugläufe von Stücken wie "Legions Of The Star Scroll", das etliche Genre-Hymnen in den Schatten stellende "Metalkill The World" oder das unglaublich düstere, schon fast Black Metal-artige "Remnants Of The Storm" gehören ab sofort zum Pflichtprogramm sämtlicher Leather Nunn-LP-als-Original-Anwärter, Old School-Metal-Polizisten oder schlicht und einfach allen Keep It True- und Swordbrothers-Festival-Besuchern. Und überhaupt muss man mal eines klarstellen: Wäre das 50-minütige Langeisen vor 20-25 Jahren erschienen, es wäre totsicher als ein Klassiker des mächtigen US Metals in die Historie eingegangen, zumal die Herkunft schon mal passt.

Vergesst Manowar und ihren Müll schwallenden Bassisten, Skullview sind DIE True Metal-Band 2010! Nach neun Jahren Pause ein Comeback-Album, das wirklich all meine Erwartungen übertroffen hat. Die Vinyl-Version mit dem dort noch mehr herausstechenden Klischee-As-Fuck-Cover und einem festen Pappeinleger mit sämtlichen Songtexten ist desweiteren seit kurzem über High Roller zu beziehen.

PFLICHTKAUF für alles und jeden, was sich im Leben auch nur im Ansatz mal als ' Metalhead' schimpfte!!!!
Line-up:
Mike 'Earthquake Quimby' Lewis (vocals)
Dave Hillegonds (guitar)
Dean Tavernier (guitar)
Peter Clemens (bass)
Joe Garavalia (drums)
Tracklist
01:Legions Of The Star Scroll
02:The Bruise
03:Metalkill The World
04:Behind The Cell
05:Blind And Unconcious
06:Defiance, Desperation, Defeat!!!
07:Remnants Of The Storm
08:Privilege Of Suffering
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