Skyward kommen aus dem Land der unzähligen Seen und dunklen Wäldern und haben ihre Vorbilder in den eigenen Grenzen gefunden: Nightwish, jedoch nicht in der aktuellen Form, sondern aus der Anfangsphase. Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied, sie kommen ohne Keyboards aus.
Das ist natürlich bei operettenhaft aufgebauten Klanggebilden nicht einfach und bedeutet in diesem Fall Substituierung durch Gitarrenklänge.
Traditionelle Metalklänge werden bei "Opening" mit weiblicher Stimme vermischt und wenden sich in beinahe missionarischer Weise dem Melodic Metal zu. Deutlich klassisch beeinflusste Strukturen kommen durch die klaren Gesangsbögen der Sängerin Sanna Åström in melodischer Power. Mit heller Stimme und deutlichem Hinweis aus der Richtung Tarja Turunen, werden süßliche Melodien produziert, die jedoch mit dem notwendigen Dynamik-Kick ausgestattet sind.
In der gleichen Geschwindigkeit folgt "Guardian". Eingängige Gesangslinien wetteifern mit schweren Metalriffs um die Dominanz im Klangmenü. Eine Arie im Metaldesign, mit einem typisch skandinavischem
Gitarrensolo und einfallsreich platziert, runden diesen Track ab.
Bei "Die Happy" werden elegante Hooklines kreiert und die Finnen greifen dabei tief in die Kreativkiste. Melodien und eingängige Gesangslinien en masse, hier wird aus dem Vollen geschöpft. Mal heftig, dann wieder ruhig, werden luftige, transparente Klangpassagen gezaubert, bis eine fette Gitarrenlinie wieder für Ruhe im ausufernden Pop-Panorama sorgt.
Überschlagende und beinahe der Griffbrettartistik zum Opfer fallende Gitarrensoli, machen aus "Burn It Down" einen Dezibel-Orkan. Die Lead-Vocals kommen und gehen und passen sich thematisch wohltuend in Klänge ein, wie sie die Metalgemeinde liebt.
Sphärisch dicht und wohltuend in Moll gebadet, werden in "Come December" Gothic-Klänge sichtbar. Mit schwerer Gitarre, langsam und düster, orchestral intoniert, werden mehrdimensionale balladeske Passagen produziert.
Im Gegensatz dazu groovt "Yesternight" deutlich, ohne unnötig in die Länge gezogen zu werden.
Einer der absoluten Höhepunke ist zweifelsohne "Crossroads", das streckenweise an irische Folklore erinnert und bei der die arienhafte Ausbringung deutlich zugunsten einer eigenständigen, sentimentalen Note zurückgeschraubt wird. Bei keinem anderen Song wird die Eigenständigkeit mehr betont wie hier, kein drohender Schatten von Nightwish, Within Temptation oder Lacuna Coil schwebt über diesen fast transzendenten Tönen, die wie eine Seifenblase im Einfall des Lichts regenbogenhafte Schattierungen in unwirklicher Schönheit bilden.
Im finalen "Vaya Con Diablo" kommt nochmals die Gitarrenseite zum Tragen, die mit Geschwindigkeit komplexe Riffstrukturen in symphonischer Klarheit ambivalent aus den Amps wuchtet.
An der Grenze zum Symphonic Metal ziehen die Finnen konsequent ihre Synthese aus Metal und refrainorientierten Hooks und Riffs durch. Für Freunde der bereits erwähnten Wegbereiter ein instrumentaler Happen, der dank der guten Produktion auf dem musikalischen Speiseplan nicht fehlen sollte.
Line-up:
Pete Kaipanen (bass)
Sakke Vaittinen (drums)
Ville Nummenpää (guitar)
Antti Röksä (guitar)
Sanna Åström (vocals)
Tracklist |
01:Opening
02:Guardian
03:Die Happy
04:Burn It Down
05:Come December
06:Yesternight
07:Travel In Time
08:Crossroads
09:Vaya Con Diablo
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Externe Links:
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