Slowman / Happy Boy
Happy Boy Spielzeit: 52:59
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2014
Stil: Pop Rock

Review vom 24.11.2014


Wolfgang Giese
Slowman, das ist Svante Törngren - Gitarrist, Komponist und Sänger, geboren 1957 in Schweden. Nach seinem ersten Soloalbum im Jahre 2008 ist "Happy Boy" nun der dritte Streich.
"Time" klingt in etwa wie ein Song von Bruce Springsteen - das heißt, nicht nur dieser Song, sondern die ganze Atmosphäre inklusive der stimmlichen Präsenz von Törngren atmet oft diese Stimmung innerhalb des "Happy Boy" betitelten Albums.
Auch "Nothing To Pretend" entwickelt sich ähnlich. Die gewisse Dramatik, die dem ruhigen Song innewohnt, wird durch den Einsatz der Bläser gut abgerundet - das ist eines der mir liebsten Lieder der Platte. "Into Gold" ist dann doch ein wenig anders. Es handelt sich um ein sehr ansprechendes und harmonisches Stück. Eine Ausstrahlung entsteht, die eigentlich für viele Titel dieses Albums zutrifft, nämlich diese Harmonie mit dem gewissen Quäntchen Pop im Ausdruck. Positiv auffallend ist hier das lockere Element, dazu mit der Orgel geschmeidig untermalt und abgerundet durch die guten weiblichen Backgroundchorstimmen.
Insgesamt fällt mir auf, dass oft eine gewisse Melancholie mitschwingt, die einmal mehr und einmal weniger stark ausgeprägt ist. Entgegen der vermuteten Aussage des Titelsongs klingt so der mit schweren Streicherklängen und E-Piano-Tupfern untermalte "Happy Boy" eher traurig. Dafür schwirren die "Drowning Stones" gar nicht so schwer, sondern locker dahin. Dieser Titel hebt sich ein wenig von den anderen ab und verbreitet recht gute Stimmung; und auch "Ain't Gonna Worry" vermittelt eine gute, fast schon gospelinfizierte Atmosphäre. Einer der mehr deftig rockenden Songs ist "Baby's Burnin'". Hier stampfen die Drums und fetzen die Gitarren, direkt ins Blut geht das.
Nach dem sehr ruhigen und beschaulichen "Where The Roses Grow" verabschiedet uns der mit einem Chor unterstützte letzte Titel aus einer Platte mit zwar nicht die Welt aus den Angeln hebender, aber angenehmer Musik. Ja, das ist wirklich gut gemachte Popmusik mit rockendem Anstrich und die Stimmung bewegt sich stets zwischen Bruce Springsteen und Bruce Hornsby - so empfinde jedenfalls ich es.
Line-up:
Slowman (lead vocals, harmonica, guitars)
Mats Lundström (keyboards, vocals)
Jan Enegård (bass, vocals)
Stefan Rosén (drums, percussion, vocals)
Jonas Lindeborg (trumpet - #2,12)
Jonas Wall (saxophone - #2)
Anna Dager (cello - #6)
String Quartett (#4,7)
Choir (#3-5,11,12)
Tracklist
01:Time
02:Nothing To Pretend
03:Into Gold
04:Little Berlin
05:Every Heart Is Crying
06:Happy Boy
07:What Do We Do Now
08:Drowning Stones
09:Ain't Gonna Worry
10:Baby's Burnin'
11:Where The Roses Grow
12:Nobody Else
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