Snake Ride Rodeo / 107
107
Leute, Lederkluft anziehen ist angesagt. Vor allem an den Füßen müssen es schon die Boots sein, denn ihr werdet durch Bier waten. Party der harten Sorte ist angesagt und beim Headbangen und Toben schwappt da schon mal was über.
Zwei Gitarren, Bass und Drums - bedient von Achim, Kelly, Kalli und Ralf sorgen für Dampf und Druck. Schon das Frontcover sieht auf den ersten Blick wie 'ne Kutte aus und als Einstimmung empfehle ich gleich den vorletzten Track "Bikeweek".
Eineinhalb Minuten Motorendonner und auf meine Frage, was da so röhrt meinte Kelly "die ersten beiden sind 'ne Shovel und ein 'normaler' Evo, das Laute das dann später kommt ist eine mit 1800er RevTec Motor, und das was auf CD passiert gibt nur ansatzweise wieder was lautstärkemäßig wirklich passiert ist, die Karre ist monsterlaut." Ja, und während die Motoren auf Temperatur gebracht wurden, habt ihr hoffentlich das Leder angezogen, den Humpen gefüllt und seid 'ready to rock'...
Gleich aus den Vollen rockend, zeigen Snake Ride Rodeo wo der Hammer hängt. Mit zwei Gitarren kann man es auch trefflich krachen lassen. Geile Soli reiten mal links und mal rechts aus den Boxen. Ach so, alle vier Members haben ein Mikro vor sich, so dass es auch gesangsmäßig lecker brettert.
Und der Titeltrack schiebt nach, immer schön die Spannung haltend, Saitenorgien, keine Gimmicks, wo Snake Ride Rodeo draufsteht, wird auch ein Ritt auf einer wilden Schlange musikalisch vermittelt.
Die beiden Gitarren lassen ab und an southern-mäßiges Feeling aufkommen. Sei es nun bei der Tour de force "Call Of The Wild", oder aber bei etwas 'zurückgenommenen' Nummern wie "Little Queenie", "Turning Black" (da ganz besonders) und "Bridge To Yesterday" (und hier noch 'ne Ecke mehr).
Anonsten Hard-Rock vom Feinsten, wer immer für's Songwriting zeichnete: Good Job, denn es ist mitnichten 'Knüppelrock'.
Die Gitarren strotzen nur so vor Power und ein Riff jagt das nächste, der Bass brabbelt wie 'ne alte 'Harley' und die Schießbude kommt aus dem Wackeln nicht mehr heraus. Immer wieder geile Übergänge, vokale Breaks, auf den Punkt kommende Hooks, Double-Lead Passagen. Rock eben, wie er sein soll.
"107" ist das Erstlingswerk der Band, sauber produziert, ohne Längen und ohne Schwächen. Live werden sie abräumen, das Haus rocken, die Veranstalter werden einen Bierumsatz verzeichnen, von dem sie noch lange reden.
Ich muss jetzt aus dem Leder, denn ich schwitze. Wer es richtig krachen lassen will, sollte 10 Euronen nehmen, der Bandseite einen Besuch abstatten und sich "107" schicken lassen. Aber vorher das Leder wachsen.


Spielzeit: 60:04, Medium: CD, Eigenvertrieb, 2005
1:Snake Ride Rodeo 2:107 3:Call Of The Wild 4:Little Queenie 5:Attitude 6:The Hardway 7:Turning Black 8:Bridge To Yesterday 9:Luckiest Man 10:Resurrection 11:Traces 12:King Of Queens 13:Bikeweek 14:Hoemrun
Ulli Heiser
Ulli Heiser, 27.02.2006
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