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Solitude Aeturnus / Hour Of Despair
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Acht unendliche Jahre ließ der texanische Doom Metal Kult-Act Solitude Aeturnus seine Anhänger auf ein neues Album warten. Das im Doom Metal alles etwas länger dauert ist ja nichts Neues, acht Jahre sind trotzdem definitiv zu viel des Guten.
Für ihre Engelsgeduld wurden die Fans aber nun gleich mehrfach entlohnt. Neben dem exzellenten neuen Album "Alone", welches für mich zu den Besten der Band überhaupt zählt, erschienen zudem noch die beiden ersten Werke "Into The Depths Of Sorrow" und "Beyond The Crimson Horizon" als aufwändige Re-Releases.
Damit nicht genug, nun beschenkt das polnische Label Metal Mind Productions, das auch schon für die Re-Releases verantwortlich zeichnete, uns auch noch mit der DVD "Hour Of Despair". Hierfür wurde am 12. Februar 2007 während eines Festivals im Stodola Club im polnischen Warschau eine Show (allerdings vor einem recht spärlichen Publikum) mitgeschnitten.
Die Götter der Zeitlupe zeigen sich hier in allerbester Form, allen voran Sangesgott Robert Lowe. Ein Mann, der so singt, kann einfach nicht von dieser Welt stammen. Ob nun traurig und klagend oder kraftvoll und beschwörend, diese Stimme verzaubert einfach jeden Zuhörer und verursacht eine wohlige Gänsehaut. Dazu kommt noch Lowes unglaubliche Ausstrahlung. Mit nur wenigen theatralischen Gesten, in ein katholisches Priestergewand gekleidet und mit großem Kruzifix um den Hals, langsam, in sich gekehrt über die Bühne schreitend, verfügt er über eine so mächtige Präsenz wie kaum ein anderer Metal Frontmann. Man merkt ihm an, dass er diese Musik wirklich lebt. Auch seine Bandkollegen stehen ihm in nichts nach, sind technisch über jeden Zweifel erhaben und spielen sich traumwandlerisch durch die geile Setlist, die überwiegend aus neuen Songs von "Alone" und Stücken des absoluten Solitude Aeturnus Meisterwerkes "Through The Darkest Hour" besteht.
Leider wurden, abgesehen vom genialen "Destiny Falls To Ruin", die beiden ersten Scheiben gänzlich ignoriert. Seltsam, zumal diese CDs, wie bereits erwähnt, gerade wieder veröffentlicht wurden. Trotzdem, ein großartiger Gig!
Der Bildschnitt und die Tonqualität sind erwartungsgemäß allererste Sahne und lassen keine Wünsche offen. Auch das Bonus Material ist, wie von Metal Mind Produktions gewohnt, wieder recht üppig ausgefallen. Neben den üblichen Spielereien wie der Fotogalerie, Bandhistory, Discographie, Desktop Images usw., gibt es auch noch zwei rare alte Bootleg Videos aus den Jahren 1987 und 1992 zu sehen, die, wie der Name aber schon sagt, nicht von bester Qualität sind.
Dafür ist das enthaltene Interview mit den beiden Bandköpfen Robert Lowe und John Perez mehr als sehenswert. In knapp vierzig Minuten plaudern die sympathischen Texaner recht unterhaltsam aus dem Nähkästchen und geben dabei so manch witzige Anekdote zum Besten, wobei sogar noch einmal Johns alte, längst vergessene Thrash Band Rotting Corpse zur Sprache kommt. Auch der als eher introvertiert geltende Robert Lowe entpuppt sich hier als humorvoller und redseliger Zeitgenosse.
Veredelt wird die DVD noch durch ein wirklich geiles, stimmungsvolles Cover, für das erfreulicherweise wieder das alte Bandlogo verwendet wurde und ein nettes Booklet. Die limitierte Version enthält zudem noch eine siebzigminütige Audio CD, die beim gleichen Konzert aufgenommen wurde.
Man sieht also, der Silberling bietet dem Käufer die absolute Vollbedienung. Solitude Aeturnus-Fans werden von "Hour Of Despair" begeistert sein, und allen anderen Doom Jüngern, die hier nicht sofort zuschlagen, ist nicht mehr zu helfen.
Line-up:
Robert Lowe (vocals) John Perez (guitar) Steve Moseley (guitar) James Martin (bass) Steve Nichols (drums)
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