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Something For Heroes / Sing It Out Loud
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Deutschland sucht den Superstar und ich talentierte Bands aus Deutschland, die vielleicht das Zeug zum Superstar haben! Und siehe da, prompt bekomme ich von unserer RockTimes-Chefin Ilka "Sing It Out Loud" von Something For Heroes höchstpersönlich von meinem flinken Postboten in die Hände gedrückt. Und als die letzten Kuchenkrümel der alltäglichen Kaffeetafel gerade verputzt waren, war endlich die Bahn frei fürs Debütalbum der jungen Hessen. Frontmann Cornelius Weiß, Sänger und Songentwickler in einer Person, hat eine Stimme, die mich an den ehemaligen amerikanischen Sunny-Boy Leif Garret ("Surfin' USA") erinnert. Meine Güte, wie schnell die Zeit vergeht. Wann eroberte der Mann aus Übersee damals die Charts? 1977!
Nun, die Frankfurter sind da schon mit der Zeit gegangen und präsentieren ihr Scheibchen im modernen Pop Rock. Während der Eröffnungstrack "Sing It Out Loud" noch recht poppig rüberkommt, ist "Kiss The End" mit leichtem Metal gespickt und wirkt daher schon etwas härter. Drummer Fred beeindruckt mit tollen rhythmischen Schlageinlagen und Cornelius lässt seine smarte Stimme ins Mikro schmelzen. Als "Some Things About Love" meine Gehörsnerven gekitzelt hat, steht fest, dass ich es hier mit einer Boy-Group zu tun habe, die sich wahrscheinlich vor lauter weiblichen Groupies kaum retten kann. Die Nachfrage ist immer noch vorhanden und warum sollten sie nicht noch etwas vom Markt der Boy-Groups abschöpfen? Immerhin demonstriert die Band mit "Don't Be Silent" ihr musikalisches Talent, das nicht nur aus eingeübten Tanzeinlagen besteht, sondern hier gibt's auch richtig gute Handmusik!
Mit "I'm Not Over It" folgt ein Track, der letztlich die Zielsetzung von Something For Heroes unterstreicht, nämlich einfach für gute Laune zu sorgen. Doch ab und zu hat man das Gefühl, dass hier auch ein sehr rockiges Herz vorhanden ist, das eigentlich nur darauf wartet, los zu schlagen. Nach "Dear Elise" erklingen schöne klassische Piano-Töne, die "The Last Day" als schöne Pop-Ballade einläuten, und, vermutlich von Kai, sogar ein kleines Gitarren-Solo beigesteuert wird, das sich gut anhören lässt. Ein klein wenig Depeche Mode-Flair bekommt man bei "Better Off Without You" geboten, das auf einer ziemlich schnellen Spur zurückgelegt wird. "Away From Home" klingt nach einem soften Elektro-Pop-Song, während "A Rain In Summer" eine tolle Nummer auf dem Silberlings ist. Hier kommt der Leadgesang, im Gegensatz zum sehr soften Background, richtig böse rüber. Ein tolles E-Klampfen-Solo ergänzt den Song. Am Ende gibt's noch einen Bonustrack, der für mich die absolute Nummer eins des Albums ist! Toller Chorgesang und eine Akustikgitarre mit dezenten Elektroeinlagen gehen bei mir als Alternative Rock der alten Schule durch. Davon hätte es für meinen Geschmack viel mehr geben können.
Die Frankfurter Band hat durchaus bewiesen, dass sie ein gutes musikalisches Potential besitzt. Ein Harley-Club wird sie sicherlich nicht buchen, die Woodstock-Generation wird sich auch nicht für die Präsentation der deutschen Band interessieren und in meinen CD-Regal finde ich auch keine Lücke, weil auch ich in der Hendrix-Zeit groß geworden bin. Aber ihre Zielgruppe, die in den Jahrgängen ab 1980 aufwärts liegen dürfte, könnte sich für Something For Heroes begeistern. Wobei hier die weiblichen Fans beim Anblick der German-Young-Boys wohl in der Überzahl zu finden sind. Aber warum auch nicht? Warten wir einfach ab, wie "Sing It Out Loud" einschlägt. Ein Reinhören sollte man sich auf alle Fälle gönnen!
Just nach Online-Stellung meines Reviews hat mich Cornelius Weiß informiert, dass entgegen den Angaben des Booklets, das Album sein Soloprojekt ist und er die komplette Platte selbst eingespielt hat. Die im Review erwähnten Musiker sind nur live mit von der Partie. Ich bitte, dies zu beachten.
Line-up:
Cornelius Weiß (vocals, all instruments)
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