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Die finnischen Senkrechtstarter haben den undankbaren Job, als Anheizer für den Hauptact
Doro zu fungieren. Mit bereits 6 CDs in ihrem Gepäck haben die Mannen um Leadsänger
Tony Kakko genügend Material an Bord, um auch die Erwartungshaltung der wartenden Fans zu erfüllen.
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"Misplaced" und "Fullmoon" ziehen mit ihren Hooklines eine breite Spur durch die aufmerksamen Zuhörer. Die Gruppe agiert im Breitwandformat.
Henrik, in seiner Beweglichkeit mit einem Hochseilartisten vergleichbar, bearbeitet die Tasten im Stakkatorhythmus, währenddessen
Jani Liimatainens massives Riffing wie eine Wand hinter dem Sänger steht. Brachiale Gitarrenlicks donnern wie Sturmböen auf die wie festgenagelt stehenden Zuschauer. Skandinavische Metalbreitseiten vom Feinsten, kommen flächendeckend angeflogen.
Tommy Portino an den Drums drischt wie ein kanadischer Holzfäller erbarmungslos auf die Felle. Ohne Zweifel, die Gruppe hat Pfeffer.
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Basslinien von
Janne Kivilahti umrahmen die Metal-Botschafter wie Stahlzwingen. Agilität und Spielfreude heißt die Maxime und die Jungs wissen was die Fans wollen. "Black Sheep" vom neuen Album "For The Sake Of Revenge" lässt die Halle zittern, klassisch fett und mit Vollgas serviert.
Shouter
Kakko fixiert die vor ihm stehende Menge und schiebt den Schubkraftregler nochmals nach vorn. Ohne Zweifel befinden sich die Jungs mit ihrem derzeitigen Sound auf der Überholspur. Das zeigt sich deutlich an den euphorischen Reaktionen des Publikums.
Die ausgereiften Arrangements mit direkt in die Ohren gehender Rhythmik hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Der Set überzeugt mit eingängigen Songs und souverän agierenden Darstellern. Aggressivität und fette Sounds sind wie das Salz in der Suppe für jedes Konzert der Brachialkultur. Sonata Arctica können diesen Standard mühelos halten. Tolle Riffs und Grooves mit der Konzentration auf das Wesentliche, die Gruppe hat ohne Zweifel Suchtpotenzial.