Spielzeit: 43:53 Medium: CD Label: Avenue Of Allies, 2010 Stil: Hard Rock Review vom 19.05.2010 Alexander Mathias

Große Vorbilder schreibt sich der in Kanada aufgewachsene Gitarrist und Sänger Erol Sora auf die Fahnen. Das Spektrum reicht von Whitesnake über Rainbow und UFO bis zu Gary Moore, um nur ein paar Namen zu nennen.

Erste musikalische Erfahrungen sammelte Erol Sora in Los Angeles, wo er unter anderem mit Mitgliedern von Quiet Riot und Survivor zusammenarbeitete. Schließlich traf er in London auf den ehemaligen Uriah Heep- und Lucifer's Friend-Sänger John Lawton und heuerte in dessen John Lawton Band als Gitarrist und Songschreiber an.
Vier Longplayer und zwei DVDs resultierten aus dieser Zusammenarbeit, bis Erol Sora schließlich seine eigene Band Sora gründete. Mit dem Album "Demented Hour" im Jahre 2006 brachte er seine erste eigene Produktion auf den Markt und fuhr damit eine üppige Portion Lob und Anerkennung ein.

Soras zweiter Silberling "Desire And Truth" ist Ende Februar 2010 erschienen und es zeichnet sich ganz klar ab, dass diese Scheibe ein würdiger Nachfolger des Debüts ist.
Das Gitarrenspiel und die Lead Vocals beherrscht Erol Sora aus dem Effeff. Bereits die ersten Sekunden des Openers "Taste Of Rock & Roll" - ein Kracher in bester Whitesnake-Manier - überzeugen rundum und so bleibt dies auch über die gesamten zehn Tracks auf "Desire And Truth".

Erol Sora gelingt der Spagat, stilistisch seine Vorbilder einfließen zu lassen und trotzdem der Musik seinen ganz individuellen Stempel aufzudrücken. Dadurch entstehen temporeiche Nummern, die in Sachen deftiger Riffs und fulminanter Soli keine Wünsche offenlassen. Seine Qualitäten als Songschreiber spielt Erol Sora dabei voll aus und feuert uns Kompositionen um die Ohren, die mehr als nur ein leichtes Fußwippen auslösen. Es dampft und powert aus allen Ecken, während man ständig der Versuchung erliegt, den Lautstärkeregler ein weiteres Stückchen hochzudrehen.

"Desire And Truth" ist ein spannendes Experiment, welches beweist, dass der Hard Rock aus den 70er- und 80er-Jahren nach wie vor für die Gehörgänge taugt, insbesondere wenn ein Musiker wie Erol Sora das Ganze in die Hand nimmt, ein paar heiße Eisen dazu schmiedet und mit der richtigen Portion Frische und Energie aufschäumt. Flink, versiert und akzentuiert lässt Erol Sora die Saiten schwingen und hangelt sich mit seinen Leads in immer steilere Gefilde. Unterstützt wird er dabei durch seine Bandkollegen, die nicht einfach als Füllmasse fungieren, sondern die wuchtige und druckvolle Grundlage bilden, auf der sich Erol Sora sowohl in spielerischer als auch gesanglicher Hinsicht erst richtig entfalten, respektive austoben kann. Aber auch in ruhigeren Momenten wie bei "When You Gonna Love Me" zeigen SORA ihre Qualitäten und demonstrieren Fingerspitzengefühl gepaart mit musikalischer Leidenschaft.

Freunden der alten Schule des Hard Rock seien Sora wärmstens ans Herz gelegt. Bei diesen Musikern macht das Zuhören und Mitrocken richtig Spaß. "Desire And Truth" läuft sich nicht nach wenigen Durchgängen tot, sondern wartet immer wieder mit weiteren neu zu entdeckenden Details auf. Mehr braucht es nicht zu einem gelungenen Album, aber auch nicht weniger.

Line-up:
Erol Sora (vocals, guitars)
Jason Solyom (drums)
Brendan Mooney (bass)
Gregory MacDonald (keyboards)