Sorrow / Hatred & Disgust/Forgotten Sunrise
Hatred & Disgust/Forgotten Sunrise Spielzeit: 62:08
Medium: CD
Label: Metal Mind Productions (Re-Release), 2010 (Roadrunner Records, 1992)
Stil: Death/Doom Metal


Review vom 27.08.2010


Marius Gindra
Den Anfang machen wir mal mit einer kleinen Geschichtsstunde: Sorrow stammt aus New York City, wurde 1988 zuerst unter dem Namen Apparition gegründet und spielte damals bereits eine bestialisch-brutale Mischung aus Death und Doom Metal, obwohl gelegentliche Hardcore-Einflüsse ebenfalls zu vernehmen waren. Unter altem Namen wurden 1988 und 1989 zwei Demos eingespielt (von Letzterem wurde "Human Error" in überarbeiteter Version später nochmals verwendet), im darauffolgenden Jahr eine 7"-Single mit den beiden Titeln "Eternally Forgotten" und "Curse The Sunrise" über Relapse Records veröffentlicht. Anschließend entdeckten die sich auch damals bereits dick im Geschäft befindlichen Roadrunner das musikalische Talent der vier schwermütigen Todesbleigießer. Die Folge: Man nahm sie unter Vertrag und es folgte der Namenswechsel in Sorrow.
Im Oktober 1991 wurde dann die erste 4-Track-EP "Forgotten Sunrise", übrigens eingespielt als Trio, in die Plattenregale gewuchtet (auf besagtem Re-Release als Bonustracks enthalten). Ein Jahr später folgte die erste (und wohl auch für immer einzige) Full-Length-Scheibe "Hatred & Disgust", bevor es 1993 mit der kurzen, durch Promotion-Mangel zerstörten Karriere wieder zu Ende war.
Und an dieser Stelle möchte ich auch ein wenig genauer auf die sechs Tracks des Albums eingehen: Musikalisch ist der ganze Spaß wie bereits oben erwähnt angesiedelt in der Schnittmenge aus (jeder Menge) Death- und (einem bisschen) Doom Metal, wovon letzterer Aspekt lediglich in den teilweise arg langsamen, schwermütigen Gitarrenriffs festzumachen ist. Es wird also zumeist eher die Death Metal-Keule geschwungen, gelegentliche Uptempo-Bolz-Parts sind ebenso vorhanden wie der (für diesen Sub-Stil) schon fast unverzichtbare, durchgehende Growl-Gesang von Fronthüne & Bassist Andy Marchione. Der Sound rumpelt und scheppert an allen Ecken und Enden, was dem Gesamtkunstwerk bestens zu Gesicht steht. Immerhin sollte orthodoxer Death Metal ja wie eine wild gewordene Bestie aus den Boxen springen und nicht... Ach, lassen wir heute die Musikpolizei-Parolen mal außen vor!
Die Krone setzt der ganzen Chose allerdings der über 10 Minuten andauernde Rausschmeißer "Unjustified Reluctance" auf, der mir wieder einmal beweist, dass man gute Metal-Songs auch über solch eine lange Spielzeit interessant und mitreißend gestalten kann. So etwas verlangt meinerseits jedes Mal höchsten Respekt!
Fakt ist schlussendlich, dass wurzeltreue Deathbanger, die Combos wie z.B. Asphyx nicht abgeneigt sind (und wer ist das schon?), diese schwer kultige Underground-Platte schleunigst in ihre Sammlung hieven sollten. Wie immer limitiert auf 2000 nummerierte Einheiten, daherkommend in goldener, remasterter Disk und Metal Mind-typischem Digipack. Bei diesem Album bekommt man nämlich noch extremen Metal auf einem hohem Niveau geboten!
Kleine Randnotiz: Das zur Musik sehr passende Frontcover zeichnete der japanische Coverkünstler Hiro Takahashi.
Line-up:
Brett Clarin (guitar)
Billy Rogan (guitar)
Andy Marchione (vocals, bass)
Mike Hymson (drums)
Tracklist
01:Insatiable
02:Forced Repression
03:Illusion Of Freedom
04:Human Error
05:Separative Adjectives
06:Injustified Reluctance

Bonustracks ("Forgotten Sunrise"-EP):
07:Awaiting The Saviour
08:Eternally Forgotten
09:Curse The Sunrise
10:A Wasted Cry For Hope
Externe Links: