Mit ihrem vierten Album, "Strong Medicine", präsentiert uns der Vierer aus Georgia eine Rock and Roll-Scheiblette gewürzt mit Southern Flair und serviert diese mit einer frischen Marinade aus Heavy und Back to the roots - Rock.
Im Vergleich zum Vorgängeralbum "Snake In The Grass" ist eine spürbare Veränderung eingetreten.
Hier wird die Rock and Roll-Sau losgelassen. Bereits der Opener "Get Ready" zeigt deutlich wohin
die Reise geht. Druckvoll pumpen die Bässe, die Gitarren jaulen, die Felle sind in Dauerbearbeitung,
und die Stimme von Adam Musick kommt satt und intensiv. Gitarrensoli vereinen sich zu melodiösen Umarmungen. Bei "Rising Star" kommt echtes Country-Feeling auf. Die ganze Bandbreite
der einstigen Country Rock Helden lässt grüßen, wobei nie der Gedanke reiner Duplizierung aufkommt.
Locker schüttelt das Quartett die Töne aus dem Ärmel. Strukturen bilden sich und werden wieder verworfen. Akkorde beschwören Erinnerungen und verklingen wieder. Die Rock and Roll Attitüde geht jedoch nie verloren, die Druckzone wird nie verlassen. "Freeway" lässt Velvet Underground verbal und akustisch wieder entstehen, erstaunlich welche stilistische Bandbreite das Quartett scheinbar mühelos aus dem Ärmel schüttelt. Locker geht's weiter mit "Real To Me", Midtempo Basic-Lines und einem Vokalisten, der ohne Punkt und Komma reinrassigen Stadion-Rock präsentiert. Neil Young könnte Pate gestanden sein für diese Refrains, die einen einhüllen und Medizin für die Hörmembranen sind.
Ein Song mit eindeutigem Suchtpotenzial. Das Gitarrenkraftpaket bleibt bei "Naked Eye" ebenfalls auf dem Gaspedal. Geradlinige Drum-Grooves und dominante Gitarrenarbeit geben wieder unwiderstehliche Refrains preis, wobei sich die straighten Gitarrenriffs in die Gehörgänge einfräsen.
"My Time", ein perfekt in Szene gesetzter Rock'n'Roller überzeugt mit präzisen Gitarrenlicks und beinahe rituellen Gesängen.
Und weiter auf der Flatline zum ultimativen Hörgenuss, die mit "I'm Not Foolin'" den nächsten Höhepunkt ansteuert. Twin Guitar und Pianoklänge sind Zutaten aus dem Medizinschrank
von Indie und Rock und werden dem Zuhörer als notwendige Dosis zielgenau injiziert.
Mit "Strong Medicine", dem einzigen Instrumentaltrack, geben die Twin Guitars in bester Outlaw Manier noch einmal Gas, dass die Turboladeranzeige im roten Bereich festklebt.
"On A Roll", ein reinrassiges Southern Rock-Statement mit hämmerndem Honky Tonk-Piano und heißem Southern-Feeling kompositorisch perfekt intoniert, bringt einen weiteren Höhepunkt durch die Kultivierung traditioneller Melodiestrukturen mit der Dynamik der New Breed Generation.
Selbst im letzten Teilstück der Southern- and Rock-Odysee "Fire Road 90", werden nochmals Riffs der Premiumklasse produziert. In Kombination mit markanten Melodien zieht die Leadgitarre einsam und gefühlvoll ihre Kreise und eröffnet ein Südstaatenpanorama von seltener Schönheit.
Was für ein Album. Purer Rock and Roll mit einer gehörigen Dosis Southern Einfluss ist das, was Southern Bitch auf ihrer aktuellen Langrille bieten. Schnörkellos, druckvoll und hart auf Kante gespielt. Rückblicke auf die Stadionrocker der 70er Jahre sind beabsichtigt. Ein Rock-Reaktor erster Güte.
Killer-Riffs im Verbund mit Kompositionen, die in dieser Intensität selten zu hören sind. Nicht nur ein Pflichtkauf, sondern die Medizin, die einfach in jedem Schrank stehen muss.
Tracklist |
01:Get Ready
02:Rising Star
03:Freeway
04:Real To Me
05:Naked Eye
06:My Time
07:I'm Not Foolin'
08:Strong Medicine
09:On A Roll
10:Fire Road 90
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