Eine CD einer Band mit leicht schwierigem Namen flattert mir gerade auf den Tisch. Soylvybe nennen sich die Vier und es klingt erst einmal nach Soul, wenn ich den Namen nur so überfliege. Dass es die Jungs aus Deutschland schon einige Jahre auf der Bühne gibt, ist irgendwie an mir vorüber gegangen, haben sie doch schon Achtungserfolge im Vorprogramm diverser Bands wie RAGE, Knorkator, Tom Angelripper und vielen weiteren zu verbuchen.
Dass da etwas kräftigeres dahinter steckt, wird mir nach den ersten Tönen der neuen CD "Becoming The Phoenix" klar. Ein sehr angenehmes Intro, welches gleichzeitig der Titeltrack ist und sich lediglich auf 1:34 Minuten beschränkt, gibt nach reibungslosem Übergang zu "The Waiting" die Richtung vor. Kräftig, heavy metallisch, aber nicht erdrückend, sondern abwechslungsreich und trotzdem treibend. Die Mehrheit, um nicht zu sagen alle zwölf Stücke dieser Scheibe sind so gestrickt. Herausragend kann keines davon bezeichnet werden, gut anzuhören sind sie dennoch.
Manchmal, wie im Stück "Never Forever", wird gegen Ende der Gesang etwas zu heftig. Dafür zeichnen sich die meisten Songs durch schöne Breaks aus. "Self-Conquest" besticht mit rockigem Groove und satten Gitarren, und gefällt mir im ersten Teil der CD am besten. "Lost And Fading", das anschließende Stück ist im Mittelteil etwas zu ruhig und kommt in den Gesangsabschnitten besser rüber. Die weiteren Tracks sind ohne Besonderheiten und hören sich fast alle identisch an. Ich vermisse sprühende Ideen oder mal einige Gitarrensoli und da die Länge der jeweiligen Stücke auch zu wünschen übrig lässt, fließt alles einfach an mir vorbei. "The Center Cannot Hold" lässt mich wieder etwas aufhorchen.
Nach 54 Sekunden geht dieses sehr ruhige Werk reibungslos in den Schlusssong "Ultra-Violent-Light" über, der im Ganzen mein Wohlwollen findet. Das Ende ist ebenso gut wie der Anfang, einfach hörenswert und diese beiden Doppelblöcke sind meine Favoriten. Nun werden Soylvybe mit Sicherheit nicht die Chartstürmer, aber ihre Musik ist durchaus angenehm und kann öfter mal angehört werden. Bevor man seine wohlverdiente Kohle über die Plattenladentheke reicht, rate ich an, lieber selbst mal reinzuhören, damit es kein böses Erwachen gibt.
Line-up:
Benedikt Gröschl (vocals, guitars)
Manuel Burghardt (guitars)
Christian Schmid (drums)
Johannes Molz (bass)
Tracklist |
01:Becoming The Phoenix (1:34)
02:The Waiting (3:13)
03:Never Forever (3:47)
04:Self-Conquest (3:25)
05:Lost And Fading (3:22)
06:Alarm My 13 Angels (2:49)
07:Non-Perfect (3:43)
08:Yesterday´s Home (3:41)
09:Magnetic (3:29)
10:Inborn Cornerstone (3:55)
11:The Center Cannot Hold (0:54)
12:Ultra-Violent-Light (3:22)
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