Sparzanza / Folie à Cinq
Folie A Cinq Spielzeit: 36:32
Medium: CD
Label: Spinefarm Records, 2011
Stil: Stoner Rock

Review vom 07.02.2011


Holger Ott
Aus dem hohen Norden frisch auf den Tisch kommt das neue Album der Rocker Sparzanza. Mittlerweile die fünfte Veröffentlichung seit der Bandgründung 2001. Leider reicht mein Wortschatz nicht so weit um zu verstehen was der aktuelle Titel bedeutet; "Folie à Cinq" hört sich für mich undefinierbar an. Besser zu definieren ist der Inhalt der CD: Klarer geradliniger Rock wie man ihn typisch aus Skandinavien, in diesem Fall Schweden, kennt und liebt. Gesanglich mit leichten Doom-Einflüssen, aber musikalisch voll auf der Höhe. Saubere Gitarren und treibende Drums machen aus dem Album einen wahren Hörgenuss.
Dass es die Band mittlerweile zehn Jahre gibt, ist warscheinlich an den meisten vorbei gegangen, obwohl es ihre Musik verdient hat, mehr beachtet zu werden. Schon das erste Stück "Temple Of The Red Eyed Pigs" kommt schnell und rockig rüber und verleitet mich dazu, ein 'richtig gut' zu bescheinigen. Und dieses richtig gut zieht sich durch die ganze CD mit ihren elf Songs. Im dritten Stück, "Mr. Fish", klingt die Stimme des Backgroundgesangs zum ersten Mal etwas düsterer und bedrohlicher, passt aber ausgesprochen gut zum Gesamtergebnis.
"Follow Me" beginnt dagegen etwas schwächer, steigert sich im Verlauf der 3:20 Minuten deutlich und endet wieder sehr eindringlich und rockig. Was als Ballade anfängt, wandelt sich in der Spielzeit zu einem richtigen Ohrenschmaus.
Verzweifelt versuche ich bei jedem Track ein brilliantes Gitarrensolo herauszuhören, aber alles Fehlanzeige. Zwar sind mit Calle Johannesson und Magnus Eronen zwei sehr gute Gitarristen am Start, aber niemand nimmt dem anderen die Butter vom Brot. Sie ergänzen sich, ohne dass sich einer in den Vordergrund drängt.
Lediglich eine Nummer fällt durch seine, ich möchte mal sagen, Schlichtheit etwas aus dem Rahmen. "Night Of The Demons" ist trotz seines verheißungsvollen Namens etwas zu ruhig und zum Glück mit 2:55 Minuten einigermaßen erträglich. Aber mit "Eyes Wide Shut" geht der Reigen der kräftigen Powersongs bis zum Schluss weiter. Alle sind sehr abwechselungsreich gespielt, ohne Schnörkel und Kompromisse, eben so wie aus dem hohen Norden gewohnt.
Die Gesangsparts von Fredrik Welleby tun ihr übriges, um das Niveau sehr hoch zu halten. Seine Stimme ist sehr schön und manchmal etwas zu weich, aber mit einem großen Wiedererkennungswert. Vielleicht kommt ja auch irgendwann das eine oder andere hitverdächtige Stück dabei zum Vorschein, um der Band mal etwas auf die Sprünge zu helfen. Auf jeden Fall trägt der Bandname Sparzanza dazu bei, dass man über diesen Zungenbrecher nachdenkt und, wenn man ihn beherrscht, nicht mehr so leicht vergisst.
Line-up:
Johan Carlson (bass)
Calle Johannesson (guitar)
Magnus Eronen (guitar)
Fredrik Welleby (vocals)
Anders Aberg (drums)
Tracklist
01:Temple Of The Red Eyed Pig (3:22)
02:Alone With A Loaded Gun (2:42)
03:Mr. Fish (3:20)
04:Follow Me (3:20)
05:Crone Of Bell (3:29)
06:Phoenix Down (3:20)
07:Night Of THe Demons (2:55)
08:Eyes Wide Shut (3:00)
09:Hell Is Mine (3:28)
10:The Devil's Rain (3:40)
11:The Reckoning (3:56)
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