Spirits Of The Dead, die sich nach einem Gedicht von E.A. Poe benannt haben, kommen hier mit einem ganz heißen Eisen aus dem kalten Norwegen um die Ecke gefegt!!!
Erst 2007 gegründet, rüpelte die Band ihr erstes Demo in sechs Tagen ein, um sich sofort in Skandinavien auf Achse zu begeben (ohne Plattenvertrag oder eine Single draußen zu haben). Mutig!!!
Zurück von der Tour, verkrümelte man sich gleich wieder im Studio, um die Songs des Demos mal in besserer Qualität und mit ein paar Tracks mehr auf Band zu bannen.
Und das mit den Bändern hört man auch direkt, denn es handelt sich um eine analoge Produktion und nicht um so einen Pro-Tools Mist! Ein zum Glück in letzter Zeit rückläufiger Trend.
Spirit Of The Dead gelingt sogar das Kunststück, richtig alt zu klingen - will heißen, dass wenn man die CD nur am Rande zu hören bekommt, könnte man fast glauben, es mit einem Produkt (eigentlich ein schrecklicher Begriff) der 70er zu tun zu haben.
Aber zu solch einer Musik, wie sie die Totengeister zocken, würde das Moderne auch gar nicht passen. Eine herrliche Mischung aus den Hellacopters (besonders der Gesang erinnert mich des Öfteren an Nick Royale von den Höllenschraubern, allerdings mit weniger Rotz auf den Stimmbändern), und den Schweden Witchcraft (die so ziemlich in die gleiche Kerbe schlagen) wird einem hier um die Lauscher gehauen.
Es ist ja fast schon normal in Stonerkreisen, einen irgendwie, ich will mal sagen, verkifften Hammond Orgel-Sound zu benutzen. Die Nordmänner machen das zwar auch ab und zu, aber er klingt nicht aufgesetzt oder fehl am Platz. Im Gegenteil, alles wirkt und klingt wie aus einem Guss.
Zum Glück wird aber nicht mit aller Gewalt versucht, die oben genannten Bands in einen Topf zu werfen, sondern etwas Eigenes zu kreieren, was ihnen auch zweifellos gelungen ist. Ganz besonders bei den ruhigen Momenten macht die CD besonders großes Vergnügen, denn dann kommen die Stärken der Spirits zum Vorschein.
Hier ganz klar hervorzuheben ist "Traveller In Time", das von einer fast schon beängstigenden Atmosphäre lebt, und den Wechsel zwischen gaaanz stillen Momenten und heftigen Eruptionen zelebriert.
Auch der nächste Track lässt einen mit seiner abgedrehten Gitarrenmelodie im Geiste auf Reisen gehen, hier passt auch der doch sehr hohe Gesang von Ragnar Vikse wunderbar.
Das abschließende Titellied ist dagegen ein über achtminütiges Monster, das einen eisige Schauer über den Rücken jagt, sehr düster und im Verhältnis zur restlichen Platte auch sehr heavy. Hier kommen mir immer wieder die mächtigen Trouble vor das geistige Auge. Das mantragleiche Wiederholen der Textzeile am Schluss lässt einen eins mit der wunderschönen Musik werden, bis dann die CD irgendwann fertig ist und einen wieder in die scheußliche Realität ausspuckt.
Ganz klar für mich das Highlight der CD, die darüber hinaus über eine sehr schöne Aufmachung verfügt, jedoch leider ohne Texte kommt und nach einer Vinyl-Veröffentlichung schreit.
Fans von Witchcraft und den Hellacopters müssen hier sofort zuschlagen!!!
Line-up:
Ragnar Vikse (vocals)
Geir Thorstensen (drums)
Deadly Nightshade (bass, keyboards)
Ole Øvsteda (guitar)
Tracklist |
01:White Lady/Black Rave
02:The Waves Of Our Ocean
03:My Wild Dream
04:Red
05:T.I.T.(Traveller In Time)
06:Fields Of Gold
07:Spirits Of the Dead
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