Starbreaker nennt sich die neue Truppe um Leadsänger Tony Harnell (ex. TNT), benannt in Anlehnung an den gleichnamigen Song von Judas Priest. Nötig gehabt hätte man diese Eselsbrücke nicht unbedingt, denn auch bei dem restlichen Line Up der Band handelt es sich durchwegs um recht hochkarätige Leute:
So war Magnus Karlsson (git., keyb.) vorher bei Last Tribe im Lohn, John Macaluso (dr.) spielte u. A. mit Yngwie Malmsteen zusammen und Bassist Fabrizio Grossi gab sich bei Steve Vai die Ehre.
Das Ergebnis ist sogenannter "Monster Melodic Metal", der auf dem Silberling mal mächtig nach vorne prescht, dann wieder mit verhalteneren und melodischen Keyboardeinlagen angereichert wird. Dabei hört man sofort heraus, dass die Jungs genauestens wissen, wie man mit den Instrumenten umgeht, denn die Musik ist professionell gestaltet, technisch gesehen "astrein" und auch soundmäßig gut gelungen.
Von der - übrigens sehr abwechslungsreichen - Musik selber indes bin ich nicht restlos überzeugt. Einige der Stücke gefallen mir richtig gut, andere dagegen sind phasenweise etwas zu überladen und brechen dadurch in ihrem Gesamtgefüge auseinander.
Im Folgenden ein paar Beispiele:
"Crushed" besteht aus einem Metal-Gitarrenrhythmus, der durch den Einsatz von melodisch gehaltenen Keyboardsequenzen Farbe bekommt. Durch zu viele Wechsel und Breaks wirkt der Track insgesamt jedoch zu überladen und bleibt daher nicht bei mir hängen.
Anders dagegen präsentiert sich "Break My Bones", bei dessen Arrangement man wesentlich sparsamer vorging und das mir - wohl nicht zuletzt genau deswegen - richtig gut gefällt. Hier ist einfach mehr Linie drin, dazu gibt´s einen recht eingängigen und gefühlvoll gesungenen Refrain, der sofort bei mir "hängen bleibt". Wirklich ein schönes Stück und mein persönlicher Favorit auf der Scheibe!
"Light At The End Of The World" startet ebenfalls mit verhalteneren Pianoklängen, dann setzen wieder bombastische Gitarrentöne ein. Die Melodie wird auch hier einmal mehr durch den Einsatz des Keyboards getragen. Aber auch dieser Song zündet nicht wirklich bei mir, denn er ist mir von seinem Arrangement her zu konfus.
"Days Of Confusion" wiederum kommt da schon wieder wesentlich besser:
Auch hier eröffnen melodische Pianoklänge, dann folgt ein satter Gitarrenrhythmus, der das Ganze nach vorne treibt. Dazwischen dann wieder verhaltenere Passagen mit Keyboardeinlagen und eingängigen Gesangsparts, die zu gefallen wissen.
Insgesamt gesehen ist die Scheibe gut produziert bzw. abgemischt und ein wohl auch recht gelungenes Debutalbum. Nur finde ich, dass man aus einigen Ansätzen noch mehr hätte machen können, wäre man nur ein wenig verhaltener mit dem Material umgegangen, um auf diese Weise eine durchgehendere Linie zu schaffen.
Wer sich selber ein Bild machen möchte von den Songs, der kann auf der Homepage der Band vorab in die dort angebotenen Soundfiles reinhören.
Veröffentlichungstermin ist der 21.03.05
Spielzeit: 52:27, Medium: CD, Frontiers Records, 2005
1:Die For You 2:Lies 3:Break My Bones 4:Crushed 5:Days Of Confusion 6:Transparent 7:Light At The End Of The World 8:Cradle To The Grave 9:Underneath A Falling Sky 10:Turn It Off 11:Dragonfly 12:Save Yourself
Peter Rodenbüsch, 18.03.2005
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