State Of Rock / A Point Of Destiny
A Point Of Destiny Spielzeit: 46:12
Medium: CD
Label: Metal Heaven, 2010
Stil: Melodic Rock

Review vom 06.02.2010


Gunnar Körner
Der zugehörige Beipackzettel zum hier vorliegenden Debütalbum wartet ganz im Sinne der üblichen Promotion mit zwei Standardfloskeln auf: Erstens wird auffällig betont, dass State Of Rock eine richtige Band und kein weiteres Projekt darstellen. Dazu sei kurz erwähnt, dass es wohl in kaum einem anderen Subgenre der rockigen Klänge so viel Inzest und kurzlebige, einmalige Studioprojekte gibt, die Übermorgen schon wieder ohne jegliche Bedeutung in der Versenkung verschwinden. Nun, letztlich geht es natürlich ausschließlich um packende, interessante Songs, um musikalische Klasse, deswegen überlassen wir die Projektfrage einfach mal der Zeit, die schon klären wird wie dauerhaft State Of Rock, die übrigens aus der Instrumentalfraktion von Frontline plus Sänger Tony Mills von Shy und TNT bestehen, sein werden.
Kommen wir also zur Floskel Nummer zwei: State Of Rock sind natürlich DIE neue Sensation im Melodic Rock. Nun, nach einigen Durchläufen von "A Point Of Destiny" ist man dann schlauer, und man kommt nicht umhin nüchtern zu bemerken: Nein, sie sind es nicht. Okay, hier sind Musiker mit viel Erfahrung und Routine an den Instrumenten zu hören. Aber da war doch noch der Punkt mit den interessanten und packenden Songs, mit der musikalischen Klasse. Nun, wirklich aufhorchen, weil ein wenig anders und interessanter als die restlichen Stücke, tut man als geneigter Hörer bei dem Titelstück mit seinen guten Gesangslinien und den etwas härteren und abwechslungsreicheren Gitarren von "Friction".

Ein totaler Griff ins Klo ist der Schmachtfetzen "Don't Make Me Cry". Nein, ich habe wirklich nichts gegen ein wenig Kitsch und vertonte Traurigkeit, aber wenn man das Gefühl hat, dass Sänger Tony Mills jeden Moment das Mikro durch seine künstlichen Tränen kurzschließt, ist es vielleicht ein wenig zu viel des Guten. Das restliche Material ist Melodic Rock von der Stange, der fast ausschließlich von wenig abwechslungsreichen Gesangslinien dominiert wird, die federführend die Melodie vorgeben und kaum Raum für die restlichen Instrumente lassen.
Klingt insgesamt einfach zu routiniert. Eine handwerklich gut gespielte, aber nur mittelmäßig spannende Scheibe, in erster Linie für Melodic Rock-Sammler interessant.
Tracklist
01:Black & Blue
02:Without My Love
03:Heartless Dreamer
04:Don't Make Me Cry
05:Hanging In The Balance
06:Freedom
07:Count Me Out
08:A Point Of Destiny
09:Friction
10:Somewhere
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