Zitat: »Eine charismatische Sängerin mit einer zauberhaften Stimme, die mal an Amy Lee von Evanescence, mal an Madonna, mal an Eva Cassidy erinnert, dazu düstere Gitarrenriffs zwischen klassischem Hardrock und "System of a Down" - geht das? Und wie! Stealing the Bride aus Mainz machen aus diesen Zutaten energiegeladene und emotionale Rockmusik mit packenden Melodien und einer Prise Gothic - und das ohne jeden Kitsch.
Die Songs der vier langjährig erfahrenen Musiker (Robert z.B. ist sowohl studierter Jazzschlagzeuger als auch bekennender AC/DC-Fan) leben vom dynamischen Wechsel zwischen lyrisch-melancholischen Passagen und explosiven Rock-Refrains - vor allem aber von der ausdrucksstarken Stimme und Bühnenshow der Sängerin Patricia.«
Stimmt das wirklich? An Madonna habe ich beim Hören dieses Albums zu keinem Zeitpunkt gedacht. An Evanescece schon eher. Nun, wollen wir mal überprüfen, wofür dieses Album gut ist, und ob es das einhält, was es verspricht.
Bass, eine spannende Gitarre, Drums und Metal-Riffs eröffnen "The Desert Inside". Ruhiger, prägnanter Gesang setzt ein, und der Song pendelt zwischen rhythmisch langsameren und schnelleren Parts. Packend auch der Beginn des Folgestückes. Hinter der Gitarre und dem Bass ist ordentlich Druck zu spüren. Die Drums klingen blechern, die Stimme erzählt Geschichten, ohne das Textverständnis wirklich vonnöten ist. Auch in "Going To Extremes" existieren Wechsel zwischen cleanen, spannenden Parts, und verzerrt-bombastischen Stellen.
Bei Track vier bleibt die Dynamik ebenfalls erhalten und sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Das nächste Stück ist ein spanischer Titel, bei dem vermutlich auch spanisch gesungen wird. Eine willkommene, unerwartete Abwechslung zu Schema F. Die folgende Nummer rauscht dann an einem vorbei, ohne so etwas wie einen Eindruck hinterlassen zu haben. "November Heat" ist jedoch wieder einer von den Songs, bei denen der Gesang sehr klar rüberkommt. Lob an die Vokalistin!
Beim folgenden, "Contagious", geht die Spannung immer noch nicht verloren. Dennoch, die ständig gleichen Riffs und Rhythmen tragen auch nichts Interessanteres bei. Im "Train Song" gibt es dann wirklich keine Überraschungsmomente mehr. Die Drums klingen wieder blechern und alles andere ist auch schon mal da gewesen. Der Rausschmeißer rauscht dann genauso wieder am Hörer vorbei, obwohl der Songanfang noch sehr markant und viel versprechend ist.
Wer Gothic Rock mag und mit Bands wie Evanescence was anfangen kann, wird es mögen. Der anspruchsvollere Hörer wird das Album möglicherweise auch nett finden, aber vermutlich nicht lieben. Die Musik auf dieser Scheibe würde ich jedenfalls nicht vermissen, wenn es sie auf einmal nicht mehr gäbe. Ein gutes Rockalbum ist es dennoch geworden.
6 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Patricia Wosnitzka (vocals)
Uli Paulus (guitar)
Robert Schreml (drums)
Alexander Schmitt (bass)
Tracklist |
01:The Desert Inside
02:Agravic Grooves
03:Going To Extremes
04:Cry Wolf
05:La Mala Vida
06:Invaders
07:November Heat
08:Contagious
09:Train Song
10:Roommates
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