Endlich ist sie da: Rund 2 ½ Jahre nach dem famosen "Drinking With The Devil" und etlichen Konzerten, die im völligen Delirium manch zahlender Gäste endeten, erscheint, passend zum 10-jährigen Jubiläum der Koblenzer Bitburger-Konsumenten Steelpreacher, die nächste Scheibe "Hellraiser"; zuerst einmal nur auf CD. Und was erwartet man von diesem, wie bei der Band üblich auf eigene Faust veröffentlichten Silberling? Progressiven, technischen Death Metal mit einigen Mathcore-Einschüben und einem dezenten Touch Emocore, was denn auch sonst? Aber jetzt mal Spaß beiseite!
Die elf neuen Songs setzen mit Bravour da an, wo man beim letzten Album aufhörte: klassischer, sehr rockiger und vor allem eingängiger Heavy Metal, versehen mit der nötigen Portion Eigenhumor und Selbstironie, die immer wieder auffällig zwischen den Zeilen durchschimmert. Doch trotz der Comedy-Seite sind die sehr prolligen und im Retro-Stil produzierten Songs immer noch ernst genug, um von der Szene nicht als bloße Blödelei von drei besoffenen Kuttenträgern wahrgenommen zu werden. Das Trio bediente sich beim Songwriting sehr offensichtlich besonders an alte Helden wie Saxon, AC/DC oder Motörhead, der Song "Atlantean Dawn" ist zum Beispiel durch seine Galopp-Parts und seine Kasparek-Lyrics ein totaler, garantiert absichtlicher Running Wild-Worship geworden.
Als Anspieltipps möchte ich ganz besonders die Mitgröhl-Hymne "We Want Metal", das straighte "Give 'Em Hell", den AC/DC-Tribut "Hellraiser" und den hard-rockigen Ohrwurm "Route 666" empfehlen und zur Freude aller Nippon-Metal-Fans intonierte das Saufkommando zum Schluss die Metalucifer-Granate "Heavy Metal Hunter", die zwar nicht ganz an das Original anknüpfen kann (da fehlt einfach die köstliche, japanische Betonung von Gezol), dennoch als purer Kult durchgehen dürfte! Vielleicht sollte man noch kurz zu der sehr an manche Cover der kanadischen Metal-Legende Thor erinnernden Verpackung beifügen, dass das schmückende Vorderbild zum ersten Mal nicht mehr aus der Feder von Jowita Kaminska, sondern von Uwe Jarling stammt.
Also, liebe Maniacs des deutschen Heavy Metal-Undergrounds: Alles beim Alten, und wer die Band kennt, liebt und zu schätzen weiß, der bekommt hiermit wieder genau das geboten, was er erwartet, obwohl der Vorgänger - und das muss ich ehrlich am Rande zugegeben! - einen kleinen Tacken besser war. Trotzdem ist auf der Scheibe ein unvergessliches Zitat enthalten, das ich mir zukünftig gerne fett hinter die Ohren schreibe: »The only reason we are here: We want METAL, we want BEER«! Recht habt ihr! Ohne Kompromisse 8 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Preacher (vocals, guitar)
Mu (bass)
Hendrik Beerkiller (drums)
Tracklist |
01:The Dreamweaver
02:We Want Metal
03:Give 'Em Hell
04:Forces Of Hell
05:Route 666
06:To Hell And Back
07:Locked And Loaded
08:Atlantean Dawn
09:Hellraiser
10:Bitchcraft
11:Heavy Metal Hunter (Metalucifer-Cover)
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