The Steepwater Band / Grace And Melody
Grace And Melody Spielzeit: 56:51
Medium: CD
Label: Diamond Day Records, 2008
Stil: Rock

Review vom 17.02.2009


Michael 'Mike' Schröder
Gitarrenorientierte Rockmusik mit Blues- und Southern Rock-Einschlägen könnte man die Musik der Steepwater Band kurz umschreiben. Die Band, die sich 1998 in Chicago gründete, legt mit "Grace And Melody" ihr mittlerweile viertes Album vor. Nach eigenen Angaben wurde die Band durch so klangvolle Namen wie Robert Johnson, Muddy Waters und John Lee Hoocker inspiriert. Das mag vielleicht auf den ersten Alben noch zu hören gewesen sein, auf der aktuellen Platte mache ich die Vorbilder der Band nicht mehr aus.
Produziert wurde das Album von keinem Geringeren als Marc Ford , ja genau, dem ehemaligen Mitglied der Black Crowes. Seine Handschrift ist hier sehr deutlich zu hören. Die Songs entfalten ihre ganze Klasse allerdings nicht sofort. Man muss sich schon die Arbeit machen und den Longplayer ein paar mal durch den CD-Spieler jagen um die Stücke wirklich zu erfassen. Wer sich aber die Mühe macht, bekommt dafür 11 Tracks, die so schnell nicht wieder auf nimmer Wiedersehen im heimischen Plattenregal verschwinden.
Der Sound ist sehr gut, die Aufnahmen klingen frisch und manchmal auch etwas rau, was der Platte gut zu Gesicht steht. Die Gitarren stehen oft im Vordergrund ohne den Gesang zu übertönen. Hier wurde beim Mixen gute Arbeit geleistet.
Leider fehlte bei meiner Promo-Ausgabe des Albums das komplette Cover, so dass es mir unmöglich ist, das gesamte Werk abschließend richtig zu beurteilen. Einige Informationen, wie z.B. welche Gastmusiker beteiligt waren, wären sicher noch interessant gewesen, denn bei einigen Tracks sind Orgel oder Piano zu hören. Des Weiteren hätte ich gerne gewusst, ob und wenn bei welchen Stücken Marc Ford an der Gitarre ausgeholfen hat.
Der Opener "At The Fall Of The Day" leitet das Album mit einem der etwas eingängigeren Songs dieser CD ein. Riffende Gitarren gepaart mit kurzen Solo-Einlagen. Der Gesang passt perfekt zum Lied. Weiter geht es mit "All The Way To Nowhere", bei dem die Gitarren so richtig schön dreckig klingen. Im Hintergrund hört man ein Piano, welches leider nicht aus dem Schatten der Klampfen hervorzutreten vermag.
Bei "Lord Knows" gibt es zur Untermalung des Tracks eine akustische Gitarre, während die Elektrische weiterhin schön rotzig klingt. Ich glaube auch im Hintergrund ein Orgel zu hören, die allerdings genauso sträflich in das Stück integriert wurde, wie das Piano bei "All The Way To Nowhere". Schade, denn die Keyboards hätten sicher den einen oder anderen Song noch aufgewertet. "Healer" verbreitet einfach nur gute Laune, wieder mit riffenden, dreckigen Gitarren.
"Waiting To Be Offended" kommt etwas eintönig daher. Dafür gibt die Steepwater Band bei "Roadblock" wieder etwas Gas. Hier kann besonders der Refrain gefallen. Einer meiner Anspieltipps. Eingeleitet mit einer akustischen Gitarre startet "One Way Ride", welcher in seiner Gesamtheit aber eher hausbacken rüberkommt und mich nicht wirklich überzeugen kann. Zu oft habe ich ähnliche Stücke schon gehört. Ganz anders dagegen "Fire Away", ein weiterer Song aus der Kategorie Anspieltipp.
"Grace & Melody", ein eher relaxtes Lied, bei dem man sogar mal die Orgel etwas deutlicher hört, kommt gut rüber. Mit einem auf Dauer nervigen Gitarrenriff wurde "VaRoomp!" durchzogen und ist für mein Empfinden eher als Zeitverschwendung zu werten. Mit dem ruhigeren "World Keeps Moving On" wird die Bude zugemacht. Eine starke Slide-Gitarre begleitet die Nummer, bei der ich glaube, dass hier Meister Ford selbst Hand angelegt hat. Ein letzter Anspieltipp.
Der Steepwater Band ist mit "Grace & Melody" ein ordentliches Album gelungen. Ich sehe allerdings noch reichlich Luft nach oben. Warten wir mal die nächste Scheibe ab.
Line-up:
Jeff Massey (vocals, guitar)
Tod Bowers (bass)
Joe Winters (drums)
Tracklist
01:At The Fall Of The Day
02:All The Way To Nowhere
03:Lord Knows
04:Healer
05:Waiting To Be Offended
06:Roadblock
07:One Way Ride
08:Fire Away
09:Grace & Melody
10:VaRoomp!
11:World Keeps Moving On
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