»Sind Sie bereit, bereit für das Unbekannte? Für eine neue Erfahrung, die alles in Frage stellen könnte, was Sie zu wissen glauben?«
Klar, klingt verlockend. Und ist ein Zitat aus dem deutschen Vorspann der TV-Serie "The Outer Limits" (dieser unterscheidet sich übrigens deutlich von der englischen Version). Wer das zitiert, hat schon mal einen Sympathie-Bonus bei mir. Doch den bräuchten Stellar Master Elite gar nicht, denn schon seit ich die erste Ankündigung für eine neue Scheibe der Trierer gelesen habe, freue ich mich darauf. Denn vor zwei Jahren war ich von Destructive Interference Generator ziemlich begeistert und mittlerweile besitze ich auch das Debüt.
Also widme ich mich nun "III: Eternalism - The Psychospherical Chapter" gemäß dem Motto: »Die nächste Stunde versetzt Sie in eine Welt jenseits aller Vorstellungskraft. Sie überschreiten die Grenze in die unbekannte Dimension«
Okay, was mich erwartet ist nicht jenseits meiner Vorstellungskraft und auch nicht unbedingt unbekannt für mich, denn an der musikalischen Richtung hat sich gegenüber den beiden Vorgängern wenig geändert (lediglich die Zahl der Bandmitglieder hat sich verdoppelt) - und das ist gut so. Wir haben es also immer noch mit einer Mischung aus (Ambient) Black Metal und Doom zu tun, die sich zu düster-dystopisch wirkenden Science Fiction Klängen vereinigen.
Wieder nimmt uns die 'Sternenmeisterelite' mit auf eine Reise durch Mikrokosmos und Makrokosmos zugleich, zeigt uns innere und äußere Welten.
"Transmission: Disruption" beginnt recht ruhig und bombastisch, was dann schon etwas cineastisch wirkt und aus einem Soundtrack stammen könnte, doch langsam wird es härter, riffiger und metallischer. Auch wenn der Song sich vorwiegend in Black Metal-Gefilden bewegt, hat er doch sphärisch-spacige Elemente.
Das nachfolgende, teilweise recht flotte "Desperate Grandeur" funktioniert ähnlich, hier könnte man der Band wieder Parallelen zu Satyricon ankreiden, das fand ich jedoch schon auf dem zweiten Album nur bedingt berechtigt.
Bei "Buried In Oblivion" liegt der Reiz in den Samples, deren Texte zum inhaltlichen Gesamtkonzept passen.
Nachdem ich schon gedacht hatte, dass "III: Eternalism - The Psychospherical Chapter" zwar gut ist, aber nicht an den Vorgänger herankommt, überrascht mich das sehr atmosphärische "Perdition Time Loop". Ein knapp zehnminütiger Trip durch den Kosmos, ruhig gehalten, mit Gesang, der erst klar ist, doch dann langsam immer düsterer wird; ich habe das Gefühl, durchs All zu schweben, vorbei an Sternen und Nebeln, die die Schwärze mit ihrem Licht erleuchten. Beeindruckender Song, der losgelöst von musikalischer Einengung in Schubladen seine dunkle Macht entfaltet.
Weiter geht es mit Science Fiction-Sounds, sphärischen Klängen und finsterem Black/Doom in "Hologram Temple". Auch das finde ich sehr stark. Alleine für diese beiden Tracks lohnt sich die CD.
Danach wird es wieder etwas weniger abgefahren, wobei SME immer noch eigenwillig agieren. Nach zwei recht kurzen Tracks gibt es den längsten der Scheibe. In einer Viertelstunde lassen sich neben der im Midtempo gehaltenen Grundausrichtung kleine Geschwindigkeitsausbrüche und ebenfalls wohlklingende harmonische Parts einbauen, somit verschiedene Schattierungen von Schwärze erzeugen - und genau das geschieht hier. Science Fiction-Klänge und Samples gibt es auch mal wieder als Bonus dazu.
Mit "Downfall" wird es zum Schluss noch einmal sehr sphärisch, … und schön.
Damit ist die Reise zu Ende, es bleibt das Gefühl, nicht einfach nur eine CD gehört, sondern einen Trip erlebt zu haben, mit leichten und angenehmen Momenten und anderen, die eher schwierig und unzugänglich wirkten.
Fazit: Je weiter Stellar Master Elite die Bereiche des gewöhnlichen Black Metals hinter sich lassen und sich in unbekannte Welten begeben, desto besser gefallen sie mir, wobei natürlich das Gesamtwerk durch seine Kontraste und die kleinen Feinheiten wirkt. Das macht "III: Eternalism - The Psychospherical Chapter" spannend und hebt es von anderen Veröffentlichungen ab.
Somit ist auch das dritte Kapitel wieder ein interessantes Werk geworden, das geneigte Hörer gemäß dem "Outer Limits"-Gedanken für eine Stunde in eine andere Dimension einlädt.
Line-up:
D.F. (guitars, synthesizers)
M.S. (drums, vocals)
E.K. (vocals)
T.N. (bass)
Tracklist |
01:Transmission: Disruption (7:06)
02:Desperate Grandeur (5:53)
03:Buried In Oblivion (7:40)
04:Perdition Time Loop (9:34)
05:Hologram Temple (8:20)
06:The First Principle (3:57)
07:Mark Of The Beast (2:26)
08:Eternalism (14:35)
09:Downfall (2:43) |
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