Der New Yorker Singer/Songwriter Steve Strauss hat etwa zehn Jahre pausiert und legt nun, nach dem Album "Just Like Love", mit "Sea Of Dreams" eine neue Platte vor, erneut via Stockfisch Records. Das bedeutet, das eines schon einmal sicher sein wird: eine hervorragende Aufnahme- und Klangqualität, also eine Super Audio-CD (SACD) im Direct Stream Digital (DSD).
"Sea Of Dreams" startet mit ganz vollem und dichtem Sound, der mit seiner Fülle an Wärme wirklich umwerfend ist. Klar zu ortende Instrumente leiten ein, bevor Steve Strauss mit sonorem und ganz entspanntem Timbre in die Atmosphäre einfließt. Dabei erweist er sich nicht unbedingt, vom technischen Standpunkt aus gesehen, als begnadeter Sänger. Doch das 'Meer der Träume' im ersten Song vermag er blendend mit seinem speziellen Ausdruck darzustellen, der ganz viel Emotionen ausdrückt und somit den Inhalten seiner Texte glaubhaft Leben einhauchen kann.
Im Song "Freaky World" bringt er mit einem gewissen Augenzwinkern die Geschichte eines Mannes über diese verrückte Welt zum Vortrag, passend durch das Akkordeon begleitet. "Off The Wire" atmet ein wenig Country-Luft und hier singt Strauss wirklich total schräg. Da mögen sich einige, die es gern schön und flauschig mögen, abgeschreckt fühlen, aber es passt irgendwo beim Erschaffen dieser besonderen Atmosphäre, die ein wenig nach Einsamkeit, Ferne und Sehnsucht klingt, dazu passt das kurze Gitarrensolo ebenso.
Mal gibt es ein wenig mehr Druck, so beim shuffelnden und emotional sehr eingängigen "Forever And A Day", dann geht es wieder besinnlicher zu, wie beim fünften Song, bei dem er die "Acts Of War" anprangert, so wie der Künstler überhaupt textlich einige Eisen anpackt und berechtigte Kritik an den Umständen unseres Alltags anbringt. Nun, Steve Strauss ist schließlich auch als Sozialarbeiter in New York tätig eine Beschäftigung, die sicher reichlich Nahrung für Texte bietet. Dabei verpackt er seine Kritik, in viel Poesie eingehüllt, in die sehr professionell und eindringlich gespielte Musik. Daraus ergibt sich letztlich eine besondere Platte, die auch innerhalb des Genres 'Singer/Songwriter' durchaus eine Besonderheit darstellt.
Und immer wieder ist es dieser hervorragende Klang, der allein eine wahre Wohltat darstellt. Ich denke, es sollten sich mehr Künstler in die Obhut des Produzenten Günter Pauler begeben, um solche Ergebnisse präsentieren zu können.
Rundum ist es gelungen, trotz des irgendwie nicht immer stimmigen und manchmal schrägen Gesangs, eine sehr schöne Platte vorzustellen. Die beiden Fremdkompositionen von Neil Young und Burt Bacharach fügen sich übrigens nahtlos in die Gesamtatmosphäre ein, wobei "With Open Arms" mit seiner Tuba-Begleitung noch ein wenig Witz und Humor einbringt.
Line-up:
Steve Strauss (vocal and guitar)
Don Ross (guitars, dobro, lapsteel)
Lutz Möller (piano)
Manfred Leuchter (accordion)
Martin Huch (pedal steel)
Beo Brockhausen (tin-whistle, saxophones)
Wolfgang Beisert (ukulele)
Michael Kleinhans (tuba, whistling)
Grischka Zepf (electric bass)
Hans-Jörg Mauksch (fretless bass)
Ralf Gustke (drums)
Sven von Samson (drums)
Tracklist |
01:Sea Of Dreams (3:31)
02:Freaky World (5:06)
03:Off The Wire (4:50)
04:Forever And A Day (4:36)
05:Acts Of War (3:57)
06:Radio Man (3:15)
07:For The Turnstiles (3:18)
08:Naked (4:09)
09:Last Day Out (4:43)
10:Monster (5.15)
11:Oh, I (4:10)
12:On The Moon (5:49)
13:The Memory Of Stones (4:41)
14:With Open Arms (1:46)
(all songs written by Steve Strauss,
except #7 by Neil Young,# 14 by Burt Bacharach)
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