Stone Diamond / We Stole The Stars From The Black Night
We Stole The Stars From The Black Night Spielzeit: 41:24
Medium: CD
Label: Davin Enterprises, 2013
Stil: Rock

Review vom 22.10.2013


Holger Ott
Über zwanzig Jahre hat jeder Musiker des Trios Stone Diamond bereits im Musikgeschäft mehr oder minder erfolgreich absolviert. Auf zwei Kontinente verstreut, haben alle ihre Erfahrungen gemacht und so wie der Zufall immer mal seine Hände im Spiel hat, treffen sich die drei, um die Symbiose 'Brooklyn Meets Cologne' zu erschaffen. In der klassischen Konstellation mit Gitarre, Bass und Schlagzeug sowie einem Gastmusiker an den Keyboards, debütieren sie nun mit dem Album "We Stole The Stars From The Black Night". Der Titel ist zwar etwas lang, aber bereits nach der dritten Selbstunterhaltung mit meiner inneren Stimme hat er sich bei mir eingeprägt.
Dennoch beschränke ich mich bei meinen weiteren Ausführungen auf die Abkürzung "We Stole The Stars...". Nicht aus Respektlosigkeit, sondern zur Vereinfachung der Schreibweise. Bei genauerer Überlegung hätte die Band daraus auch zwei Titel für zwei Alben machen können.
Das Album wird zwar erst am 25. Oktober veröffentlicht, aber die erste Single ist bereits auf dem Markt, deren Titel "Love Stays" auch der Einstiegssong in das elf Tracks umfassende Gesamtwerk ist. Der Song klingt sehr melodiös und ist absolut radiotauglich. Schöner geschmeidiger Rock ohne Schnörkel, der gut ins Ohr geht. Immer wieder erstaunlich, wie mit Minimalausstattung und einer guten Stimme solche Produktionen möglich sind. Um das Soundvolumen etwas anzureichern, kommt im folgenden Stück "Let It Roll" ein herausstechendes Keyboard zum Einsatz. Anfangs schwächelt die Musik zwar etwas, aber nach einer Minute steigert sich die Nummer deutlich. Diese Eigenschaft fällt mir bei einigen Liedern auf. Zu Beginn geht es oft ruhig vonstatten, bevor meistens nach der Hälfte der Stein ins Rollen kommt. Oft in dem Moment, bei dem ich die Entscheidung treffen möchte, eine Nummer weiter zu klicken. Jedes Mal werde ich aber davon abgehalten, weil sich eine interessante Steigerung einstellt, die mich wieder aufhorchen lässt.
Noch ohne dieses Zucken im Finger läutet ein treibender Bass "Flavor Of Tears" ein. Der für mich beste Song des Albums "We Stole The Stars...". Es ist das dritte Stück und in jedem bisherigen und weiteren präsentiert die Band eine andere Facette. So zieht es sich durch die komplette Scheibe. Was ich leider dabei vermisse, ist DER Hammersong. Der, bei dem man sofort sagt »Den höre ich immer wieder«, oder wegen dem man die CD unbedingt kaufen sollte. Die Scheibe ist zwar durchweg gut und bietet auch genügend Abwechslung, wie das ebenfalls radiotaugliche "When We Were Young" oder die sehr schöne Ballade "Traumatized", die durch eine brillante Gitarre besticht. Allerdings reicht es nicht bis zum Herausragend. Dafür klingen alle elf Tracks zu sehr nach Mainstream.
Stone Diamond um Mastermind, Sänger und Bassist Cy steckt trotz langer Erfahrung noch im experimentellen Erprobungsstadium. Warten wir einmal ab, wie sie sich auf der Bühne präsentieren und in welche Richtung ihr folgendes Album einschlägt. Für Liebhaber des melodiösen Rock sind sie mit Sicherheit eine gute Wahl. Wer harte Riffs und turbulente Drums erwartet, wird etwas enttäuscht sein. Die anfangs etwas holprige Gitarre steigert sich von Song zu Song und liefert in den letzten Teilen des Albums auch sehr schöne Soli ab, nur leider kommt dieses etwas spät vom Gitarristen Josh. Mehr Energie gleich zu Beginn hätte "We Stole The Stars..." eine kräftigere Note verliehen.
Line-up:
Josh (vocals, guitar)
Cy (vocals, bass)
The Tongue (drums)
Tracklist
01:Love Stays
02:Let It Roll
03:Flavor Of Tears
04:Tattoo
05:Dark Lover
06:U Know
07:When We Where Young
08:No Boundaries
09:Just 4 1 Day
10:Traumatized
11:Long Hard 5 Days
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