Stone Lake / Uncharted Souls
Uncharted Souls Spielzeit: 53:50
Medium: CD
Label: UMP, 2008
Stil: Melodic Metal

Review vom 10.04.2008


Jürgen B. Volkmar
Kurz und bündig auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht: Stone Lake sind eine gitarrenorientierte Band mit einem tierischen Sänger und liefern Breitseiten an fetten Gitarrenwänden ab. Das aber nur als Orientierungsmaßstab, denn so oberflächlich wollen wir es uns dann doch nicht machen.
Mit ihrem dritten Output seit 2004, bieten uns die Schweden wieder ein markantes heißes Eisen, bei dem der Oberbegriff Metal nur bedingt tauglich ist. Die Nordmänner mit ihrem Sänger Peter Grundström, auch Shouter bei Whitelight, hat eine begnadete Röhre, die ihn vom Hard Rock bis zu satten Metaleinlagen alles singen lässt, was Intensität und Melodien anbelangt. Ihm zur Seite steht Jan Akesson (Ravage) am Langholz, der dem Sechssaiter Töne entlockt, dass sich auch Metalpuristen durchaus damit anfreunden können. Eine gewisse Priest-Attitüde lässt sich bei beiden nicht verleugnen, der Sänger hat ohne Zweifel Halford'sches Format. Beispiele hierfür gibt es zuhauf und der Gitarrist zeigt schon bei der Songauswahl (z.B. "Higher" mit deutlichem "Painkiller"-Touch), dass die Nähe zu den britischen Heavy Metal-Heroen nicht zufällig ist. Allein der Einstieg mit dem Titeltrack "Uncharted Souls" verdeutlicht schon den Schatten, der über diesem Longplayer liegt.
Melodisch, aber doch mit der notwendigen Härte, knallen einem die Riffs entgegen, die Stimme liegt wie Teer auf den Hooklines und die Gitarre bahnt sich breitbeinig ihren Weg durch astreine Rockpassagen.
"Pain And Hunger" beginnt wie eine Powerballade, um sich dann furios in eine bangende Gitarrennummer zu verwandeln, bei der das Powershouting noch für zusätzliche, extrem geile Momente sorgt.
Und weiter geht es mit Monsterriffs auf "(Tonight) You're Beyond The Shadows", bei dem leicht bombastische Elemente mit choralartigem Gesang und dezenten Keys im Hintergrund dominieren. Richtig speedig wird es bei "Higher", bei dem die Gitarre brettert bis der Resonanzkörper vibriert. Hier prügeln die Drums im Stakkatotakt und der Shouter bewegt sich ausschließlich im oberen Bereich der Stimmkünstler-Skala. Die obligatorische Ballade darf natürlich nicht fehlen, "Glory Days", beinahe sleazig im "Patience"-Stil, Guns'N Roses lassen grüßen. Den Track hätte man sich sparen können, da er eigentlich nicht zum temporeichen Spiel der Skandinavier passt und auch nicht gerade durch Originalität überzeugt.
Beinahe Deathlastig wird mit "Don't Leave Me Behind" weiter Schwedenstahl produziert, bei dem die Stimmbänder im Achtzigerjahre Melodic-Takt schwingen und dicke Grooves die eingeschlagene Stilrichtung verzieren. "Stonelake" wissen mit Ihren Fähigkeiten zu glänzen. Exzellente Gitarrenlicks mit Griffbrettartistik wechseln auf "Rockin' Down The Walls" zu Powerchords bei "Miracle", dazu bietet der Frontmann mit gellenden Vocals die optimalen Vorlagen, um das Metal-Herz am Glühen zu halten.
Das hohe Niveau wird auch mühelos bei den beiden Bonustracks "Saint Or Evil" und "Wonderland" beibehalten, bei dem die Refrains mit den Melodiebögen eine beinahe hypnotische Allianz eingehen, so druckvoll knallen die Drums aus den Boxen und die Killer-Riffs mit Hammondklängen zeigen, dass die neuzeitliche Ausrichtung mehr als gelungen ist.
Stone Lake haben ein vielschichtiges Album druckvoll und überzeugend eingespielt. Alles klingt vertraut, ist aber dennoch mit einer gewissen Exotik nicht auf den Standardgeschmack ausgerichtet. Facettenreiche Nummern mit starken Gitarreneinsätzen und einem Shouter, der echtes Flair hat, sind ein Ansporn für jeden hungrigen Fan des Schweden-Metals, diese CD ins Regal zu stellen. Erhältlich ist die CD unter musicbuymail.eu, wie vieles mehr für die Freunde der vollfetten Klänge.
Line-up:
Peter Grundström (vocals)
Jan Åkesson (guitar, bass, drums, vocals, keyboards)
Lasse Johansson (bass)
Jens Westberg (drums)
Tracklist
01:Uncharted Souls
02:Pain And Hunger
03:(Tonight) Your're Beyond The Shadows
04:Higher
05:Glory Days
06:Don't Leave Me Behind
07:Rockin' Down The Walls
08:Miracle
09:Eyes Of The World
10:White Flame
11:Saint Or Evil (Bonustrack)
12:Wonderland (Bonustrack)
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