Stonehead / Dead Leaf
Dead Leaf Spielzeit: 24:34
Medium: EP
Label: Eigenproduktion, 2010
Stil: Heavy Rock'n'Roll

Review vom 31.12.2010


Jens Groh
Seit 2006 doomrocken sich die Dresdner Mucker schon durch die musikalische Botanik. Und untätig war der Haufen in dieser Zeit auch nicht, immerhin kann man schon auf ein paar kleinere Veröffentlichungen zurückblicken. Nach einem Demo ("Strunk, Ripped & Skiied", 2007) brachte der Vierer 2008 eine EP ("The Devil Next To Me ...") in Eigenregie heraus.
Auch der neueste Output der Ostdeutschen ist eine EP. Allerdings braucht die Minischeiblette sich nicht vor anderen Veröffentlichungen, die dieser Tage herauskommen, zu verstecken. So wird einem in gut fünfundzwanzig kurzweiligen Minuten bester Doom Rock geboten. Der Terminus Heavy Rock'n'Roll, wie ihn die Band angibt, trifft die Mucke meines Erachtens nicht ganz.
Es werden doch des Öfteren die Grenzen zum Doom bzw. dessen hässlicher Seite, des Sludge, gestreift. Allerdings ist auch immer eine ordentliche Portion Rock mit an Bord.
Wenn ich jetzt direkt eine Band als Referenz anbieten sollte, dann müsste ich die aus der gleichen Stadt kommenden Gorilla Monsoon nennen. Einige Ähnlichkeiten zu den 'Affen' sind vorhanden. Gut, Stonehead sind jetzt kein billiger Abklatsch - keinesfalls - aber im ersten Moment dachte ich schon, dass das der 'Affenzirkus' wäre. Denn die 'Steinköppe' bollern in eine ähnliche Marschrichtung. Allerdings gehen die Jungs ein wenig graziler zu Werke als die Gorillas. Bei ihnen klingt nicht alles wie aus der Kifferbude. Besonders der Gesang von Nobbi unterscheidet sich zu dem von Jack Sabbath. Der Gute hat zwar auch genug Rotz auf der Stimme, ist allerdings etwas melodiöser. Schon der Opener weiß mit einer Melodie zu überzeugen, die durch die Gitarrenarbeit ein wenig nach Maiden klingt. Auch das zweite Lied, "The Day We Die", hat eine eigene Note, indem kurzzeitig die Bremse gezogen wird und es etwas ruhiger zugeht.
Besonders "The Game", das nur mit Drums und Didgeridoo beginnt und dann in einen echten Klopper umschlägt, sorgt für Abwechslung und den gehörigen Spaß. Aber auch die anderen Tracks wissen durch Spielfreude zu überzeugen und können dem einen oder anderen Kritikpunkt ("Bright Night" gab es schon auf der The Devil Next To Me ... ) den nötigen Arschtritt verpassen
Wer sich zwischen Motorjesus und Gorilla Monsoon heimisch fühlt und Mucke mit richtig dicken Eiern liebt, sollte diese sehr schön aufgemachte (Pappschuber) Mini-CD schleunigst bei der Band bestellen. Und ich muss sagen, dass die EP bei mir öfters als einmal am Stück über den Laser schlingern durfte. Hoffen wir mal, dass sich da ein Label finden wird, das die Kerle unter Vertrag nimmt und ihnen eine Chance gibt, einen richtigen Longplayer herauszubringen. Einen Käufer hätten sie auf jeden Fall!
Ich zücke mal 7 von 10 RockTimes-Eiern, ähm, Uhren.
Line-up:
Nobbi (vocals, guitars, didgeridoo)
David (lead guitar)
Percy (bass)
Raggi (drums)
Tracklist
01:Stream Of Rage
02:The Way We Die
03:Lion's Cage
04:Bright Night
05:The Game
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