Mit ihrem Erstling liefern Stoneman ein beeindruckendes Debüt ab. Voll im Elektro Gothic-Trend, kommen die teils industrial eingefärbten Songs mit Keyboardeinsprengsel verpackt, mit beeindruckender Power rüber.
Mikki Chixx, der Frontgrowler, shoutet den ersten Track "In My Arms" satt und mit der ordentlichen Portion Metal versehen, eindrucksvoll in die Ohren. Die Gitarren rhythmisch korrekt, energetisch komplex mit der richtigen Dosis Düsternis und einem in den höheren Stimmlagen angesetzten Refrain, bahnt sich der Opener seinen Weg.
"Devil In A Gucci Dress", warum eigentlich nicht "Prada", das würde den idealen Soundtrack zum gerade angelaufenen Streifen "Der Teufel trägt Prada" darstellen. Leider sind die Eidgenossen nicht in der engeren Wahl gewesen, denn dieser Tack hätte die Legitimation.
Einer der absoluten Höhepunkte, ein Ohrwurm, den man hoffentlich bald in allen Elektro-Gothic-Tanz-Tempeln auf diesem Planeten hören wird. Melodisch, hart, zupackend. Stellenweise an 69 Eyes erinnernd, was als Kompliment zu verstehen sein sollte. Zusätzlich rockt der Song noch wie Sau.
"Schlaf mein Kind", entfaltet sich als Reminiszenz an die derzeit angesagte Mittelalterwelle, jedoch mehr Rammstein-lastig, fließt atmosphärisch dicht, mit glasklaren Keyboardeinsätzen wie Lava den Hang hinunter.
"Protect Me" mit Spieldosen-Intro und Metalschlagseite mit markanten Gesangslinien, greift schleppend an, um dann mit Sabine Dünsers Engelsstimme abzuheben. Eine Hymne mit eindeutigem Hitpotenzial.
"Atomic Holocaust" ist Energie pur mit schweren Metall-Riffs und dezent dooomig ausgestattet.
"Cocaine" ein J.J. Cale-Cover im Powermetal-Dress, kommt wie eine Dampframme. Damit zeigen die Jungs, dass sie das Pimpen von Hits auch drauf haben. Breitwand-Metal mit markant geröhrten Gesangsmelodien. Hier werden sich die Puristen wahrscheinlich übergeben, jedoch in dieser Version stilsicher transformiert in die Jetzt-Zeit.
"I Am Taking Your Life" für die düsteren Momente im Leben, schleppend voll mit komprimierter Energie, triefend vor Schwermut und Sadness. "Stoneman" mit maximalen Riffs angelegt, hat deutliche Wurzeln in der Death-Szene und zeigt anderseits im tonalen Bereich Gesangswechsel, die vom fließenden Übergang leben.
"The Madman Song" lebt von schnellerer Gangart und einfacher Melodiestruktur, die aber nie den düsteren Ansatz vermissen lässt. Leicht orientalisch angehauchte Hintergrundkeyboards wechseln mit festen wuchtigen Gitarrenpassagen.
Ebenfalls ein Elektro-Goth-Dance-Hammer mit Suchtfaktor.
"Evil Fly" ist eine Melange, die aus verschiedenen Stilrichtungen besteht,
Elektro-Wave mit Heavy-Brett-Gitarren und Dark-Growlings sowie Gothic-Rock-Implantaten auf destruktiv eingefärbt.
"Good Bye And Fuck You", eine Ballade auf Synthiebasis mit Sprechgesang, experimental und futuristisch aufgebaut, beendet eine der interessantesten Veröffentlichungen dieses Jahres.
Es ist selten, dass Debütanten einen derart kreativen Erstling hinlegen. Mit "Sex.Drugs.Murder", einem an Highlights voll gepacktem Werk, haben die Schweizer ein beeindruckendes Memorandum abgeliefert. Unbedingter Pflichtkauf.
Tracklist |
01:In My Arms
02:Devil In A Gucci Dress
03:Schlaf mein Kind
04:Protect Me (feat. Sabine Dünser 'Elis')
05:Atomic Holocaust
06:Cocaine
07:I Am Taking Your Life (And You Are Taking Mine)
08:Stoneman
09:The Madman Song
10:Evil Fly
11:Good Bye And Fuck You
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