Gebildeten Hörern von europäischem Power Metal über jene, seit mehr als 25 Jahren existente, aus Finnland stammende Institution einen Vortrag zu halten, halte ich hier für eher zwecklos. Deswegen möchte ich dieses Mal ausnahmsweise direkt zum Eigentlichen kommen!
Diese seit Ende November erhältliche Vorab-EP, die den Namen "Darkest Hours" trägt und über Ear Music/Edel das Licht der Welt erblickte, beinhaltet fünf Songs und bietet einen kleinen Vorgeschmack auf das nächste - am 14. Januar 2011 erscheinende - Langeisen "Elysium".
Eröffnet wird der 'Fünf-Tracker' von zwei Songs eben besagter Scheibe ("Darkest Hours" und "Infernal Maze", aufgenommen in den Five Studios in Helsinki). Als exklusiven Bonus bekommen
Stratovarius-Komplettisten noch eine (nicht großartig anders klingende) Demoversion des EP-Titeltracks und zwei Bandklassiker als professionell aufgenommene Liveversionen - bisher unveröffentlicht - geboten ("Against The Wind" und "Black Diamond").
Über die Genialität der beiden Rausschmeißer muss man wohl keine großen Worte mehr verlieren, daher ist es hier eher dienlich, genauer auf die neuen Stücke einzugehen: "Darkest Hours" kann man eher als melodischen, gewohnt 'cheesigen' Bombast-Stampfer beschreiben, der mit einem sehr einprägsamen Refrain aufwartet, während "Infernal Maze" eher die andere Schiene, die 'speedigere' Variante, auffährt. Erinnerungen an
Helloween zu Zeiten von "Keeper I & II" lassen hier mal wieder bestens grüßen! Natürlich gibt es auch wieder amtliche Dosen Keyboard-Geklimper mit Neoklassik-Flair, aber das kennt man von dieser Band ja auch nicht anders. Ebenso erinnert der hohe, klare Gesang von
Timo Kotipelto auch hier wieder etwas an
Kiske zu seinen besten Tagen.
Fassen wir zusammen: Wenn also das gesamte Album die Messlatte erreicht, die von diesen beiden Appetithappen ziemlich hoch gelegt wurde, können sich Freunde der finnisch-deutschen Musikfusion auf einen spannenden Nachfolger von "Polaris" gefasst machen! Die zum normalen Single-Preis erhältliche EP kommt im hochwertigen Digipack-Format daher, für Vinyl-Freunde gibt es darüber hinaus noch eine 12-Inch-Plattenversion (limitiert auf 1000 Einheiten). Mich persönlich hat dieser Mini-Silberling auf jeden Fall schon einmal sehr hellhörig werden lassen, auch wenn das Frontcover wieder mal viel zu neuzeitlich überladen ins Auge knallt. Aber lassen wir die alte Leier heute mal sein...