The SunKings / Adios
Adios
Jeder hat ja so seine persönlichen Riffs, die einem immer wieder durch den Kopf gehen und bei deren Ertönen man sofort hellhörig wird. Beispiel gefällig: Zwei meiner typische Vertreter sind “Them Changes”, und “Brown Sugar”.
Nun, die SunKings haben mit “Hideaway” die Liste der nicht mehr aus dem Kopf zu bekommenden Riffs erweitert. Nicht nur, dass es einfach von Klangfarbe und Spielstil an Keith Richards erinnert, es ist einfach ein geniales Intro, gefolgt von einer Gitarre, die dem Southern Rock näher ist, als jedem anderen Genre.
Desert Rock nennt man diese Musikrichtung und mit "Adios", dem Erstlingswerk, das Assoziationen an Crazy Horse, Lynyrd Skynyrd oder aber auch an die Black Crowes weckt, ist es den SunKings mit Bravour gelungen, als Newcomer die Rockbühne zu betreten.
Produziert von Rich Hopkins bedeutet, dass sich ein alter Hase der SunKings angenommen hat und auf “Believe” auch die Gitarrenarbeit beisteuert. Und es klingt wirklich nach einem neuen Crazy Horse-Song.
Weil die Band musikalisch eher zwei Jahrzehnte früher angesiedelt ist, macht es mir Hoffnung, dass gute Musik so langsam aber sicher wieder den Weg zu den Hörern findet, denen danach dürstet.
Je mehr ich dieser CD lausche, bin ich überzeugt, dass es die SunKings schaffen werden. So frisch und rockig wie gerade “On The Outside” aus den Boxen fetzt, muß ich sagen: die Black Crowes hätten einen Hit damit gehabt.
Und die starken Nummern nehmen kein Ende: “Fallen Woman” erinnert mich irgendwie an die Leichtigkeit eines Tom Petty-Songs, gepaart mit der “wüsten” Gitarrenarbeit einer frühen Band namens Lynyrd Skynyrd.
“Things Better Done” und “Until Then” haben starken Ohrwurmcharakter und andere, bekanntere Bands hätten mit solchen Titeln eine Menge Kohle gemacht.
Nun, das haben die Jungs hier ja noch vor sich – zumindest hoffe und wünsche ich mir das, denn wenn es Gerechtigkeit gibt, müssen die SunKings finanziell ganz oben mitspielen. Musikalisch gehören sie für mich da zweifelsohne hin.
Beginnt die CD stilmäßig mit einer verzerrten Gitarre, dirty, desertmäßig und einer Skynyrd Twin Guitar Passage, so endet sie – man glaubt es kaum – mit Beatles-Desert-Rock. Genau, “Never Sent” könnte auch von den Fab Four sein. Allerdings dann nicht mit diesem musikalischen Vorwärtsdrang.
Spielzeit: 46:33, Medium: CD, Blue Rose Records, 1998
1:Hey Hey, 2:Turnaround, 3:Believe, 4:On The Outside, 5:Hideaway, 6:Fallen Woman, 7:Rain's Gonna Fall. 8:Until Then, 9:Find A Reason, 10:Things Better Done, 11:Never Sent
Ulli Heiser, 02.12.2001
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