Den Namen dieses Künstlers bringen Einige sicher in Verbindung mit der New Yorker Band The Silos, deren hauptsächlicher Songschreiber er ist. Die Band veröffentlicht seit 1985 (erstes Album "About Her Steps") regelmäßig Platten. Markenzeichen war und ist eine Mischung aus Einflüssen des Punk als auch des alternativen Countryrocks. So wurde ihre Musik hinsichtlich ihres Ausdrucks auch schon verglichen mit einer Nähe zu Velvet Underground , R.E.M. und Gram Parsons .
Sicher hat das Spuren hinterlassen und diese Einflüsse machen auch nicht Halt vor dieser Soloplatte, seiner dritten übrigens. Die Musik klingt ein wenig rau, wie des Künstlers Stimme bisweilen. Man lausche einmal dem beschaulichen "I Love That Girl" - eher unaufgeregt fließt der Song dahin, ist dabei aber von starker emotionaler Ausstrahlung.
Im Grunde entstand ein Album mit Gitarrenbetonung, jedoch sind es dezent eingesetzte Keyboards, die im Hintergrund stets gestaltend unterstützende Wirkung entfalten. Sehr gelungen halte ich es zum Beispiel auf einem meiner liebsten Tracks der Platte, "Hoping For A Comeback".
Schleppend rumpelt "Uncomplicated" entsprechend unkompliziert vor sich hin und bietet dabei auch Rockfans eine direkte Ansprache, während der eine oder andere Song einen anderen Fankreis ansprechen mag. So etwa der rockende Groove von "What We Can Bring" oder das balladeske "Way Too Heavy To Float", während "Satellite" einen gar dezent poppigen Anstrich zu bieten hat. Nach einigen Hördurchläufen stelle ich fest, dass diese Musik unbarmherzig ist. Denn sie versteht es, mich zu fesseln und nicht loszulassen. Die Atmosphäre ist aufdringlich und bleibt haften, so wie ein anderes mir liebe Stück: "What We Can Bring".
Zur Abrundung einige Textbeispiele:
»Uncomplicated
Does it have to be so hard?
Uncomplicated
Hop the fence into the backyard
So many things can go wrong
If you try and understand them
Uncomplicated«
("Uncomplicated")
»I just called to say
I'm two inches away
from not even making this call.
After driving all day
I'm two hours away
from never arriving at all.
I buried your phone like a dog with a bone
You'll never recover the cost
You'll have to dig coins out from under the couch
You have to get free to get lost«
("Two Inches Two Hours")
Mit der Rauheit des Ausdrucks der Stimme und der Instrumentierung erzeugt Walter eine warmherzige und berührende Atmosphäre, die sich ausdrückt durch das sehr gute Songwriting.
Mit seiner Stimmung steht das Album so ziemlich im Abseits aktueller Popproduktionen, und aufgrund dessen, dass auch gar nicht so richtig gerockt wird, erhebt es sich in eine Ausnahmeposition, die es mit Sicherheit zu den raren Einzelstücken der Veröffentlichungen dieses Jahres stempelt. Die Platte überzeugt mit ihrer Besonderheit der Einzelelemente, die sich zu einem ebenfalls besonderen Gesamtprodukt darstellen. Somit ist es für mich eine wichtige Veröffentlichung der alternativen Musikszene, und kann noch innerhalb des Genres Americana einen würdigen Platz finden.
Line-up:
Walter Salas-Humara (voice, guitar, bass, latin percussion)
Charlie Salas-Humara (synths - #1, 2, 6, guitar - #1, 2)
Marius Libman (synths - #1, 2, 7)
Sarven Manguiat (guitar - #1, 2, 4, 6, 8, 9, supporting voice - #1, 2, 4, 6, 8, 9, 10, organ - #9)
Jerry Joseph (guitar - #2, 5)
JR Ruppel (bass - #2, 5)
Steve Drizos (drums - #2, 5, latin percussion - #3)
Jason Victor (guitar - #2, 6)
Ryan Williams (electric piano - #2, 3, 4, 6, 7, 8, organ - #2, 4, 6, 8, 10, Moog synthesizer - #4, 10, piano - #7, 10)
Ronnie Sanchez (bass #4, 8, supporting voice - #4, 8)
Manny Sanchez (drums - #4, 8, supporting voice - #4, 8, cajon - #8)
Wally Ingram (conga - #4)
Amy Daggett (supporting voice - #4)
Aaron English (electric piano, synthesizer, supporting voice - #9)
Tracklist |
01:Counting On You
02:The Craziest Feeling
03:Curve And Shake
04:Satellite
05:What We Can Bring
06:Hoping For A Comeback
07:I Love That Girl
08:Uncomplicated
09:Way Too Heavy To Float
10:Two Inches Two Hours
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Externe Links:
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