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Zoot Sims / New Beat Bossa Nova Vol. 1 + Vol. 2
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Irgendwann hatte es fast jeden erwischt, das Bossa Nova-Fieber!
Bossa Nova - die neue Welle, diese schwappte ab Ende der fünfziger Jahre und spätestens ab Beginn der Sechziger auf die Vereinigten Staaten zu - dergestalt, dass sich dort viele Jazzer des Musikstils annahmen.
Namen wie Antônio Carlos Jobim und João Gilberto stehen mit der Entwicklung dieser Fusion aus Samba und Cool Jazz in einem Zusammenhang, und als spätestens Stan Getz sich mit dieser neuen Richtung etablierte, war der Weg frei für viele andere Jazzer. Auch der Tenorsaxofonist Zoot Sims mischte mit, und zwar mit diesen 1962 in New York aufgenommenen Platten, dabei stammen die Titel des ersten Teils (# 1-8) vom 28.8.1962, die des zweiten Teils aus November 1962 (# 9-18) und die Bonustracks, Titel neunzehn bis dreiundzwanzig, vom 1.und 2. Oktober 1962. Wie ein leichter Sommerwind schwebt die Musik über die ganze Strecke einfach dahin, sie nimmt mich als Hörer mit auf diese Reise voller Unbeschwertheit.
Und dennoch ist dieses kein seichtes Gebräu, sondern Qualität wird sehr groß geschrieben, ein Blick auf das Line-up erklärt dieses dann auch.
Dazu kommt natürlich grundsätzlich die besondere Spielweise von Zoot Sims außerhalb des hier vorgestellten Genres. Seine Inspiration durch Lester Young scheint ebenso durch, wie ein Ton, der in Richtung Stan Getz deutet. Sehr geschmeidig, mit bluesigen Untertönen, dabei elegant swingend, zelebriert er sein oft zartes Spiel als auch die Soli. Zusammen mit diesem sanft wiegenden perkussiven Sound schafft er eine traumwandlerische Einheit und immer wieder ist es Jim Hall, der als Gitarrist einfach perfekt den jazzigen Einschlag bringt. Die beiden Platten sind thematisch etwas unterteilt, "Volume 1" bietet ausnahmslos brasilianische Stücke, während "Volume 2" Jazztitel in ein Bossa Nova-Gewand kleidet. Bei den Arrangements spielen die Flöten eine wichtige Rolle: In ihrer Einheit bilden sie ein starkes Gerüst im Klang und scheinen über der Perkussion zu schweben, und darüber kann sich Sims ganz zart 'austoben'.
Die Musik läuft und läuft und läuft und scheint wie schwerelos angetrieben zu werden. Und das gilt für die ganze Musik, obwohl nicht alle Titel in der gleichen Besetzung eingespielt wurden. So ist es nicht leicht, spezielle Highlights herauszupicken, und müsste ich das, fiele mir der Titel "Instant Samba" ein, den ich von der besonderen Verflechtung der Instrumente innerhalb des Arrangements sehr ansprechend finde. Kurzum, diese Aufnahmen stehen jenen wesentlich bekannteren von Stan Getz absolut in nichts nach und für mich eindeutig auf einer Stufe. Ach ja, etwas andere Farbe bringen die Bonustitel mit hinein, eine Trompete ist hier klanggestaltend und dazu wird gesungen, letztlich passen sie nicht unbedingt in die bisherige Atmosphäre und wirken ein wenig abfallend, bilden schließlich aber eine gute Ergänzung.
Anzumerken sei noch, dass die Titel von einer Platte der Sängerin stammen, bei der Sims die Begleitung übernommen hatte.
Line-up:
Zoot Sims (tenor sax - all tracks) Spencer Sinatra (flute, clarinet - #1-18) Phil Woods (clarinet, alto sax - #1-8) Gene Quill (alto sax, clarinet - #1-8) Ronnie Odrich (flute, clarinet - # 1-18) Kenny Burrell (guitar - #1-8) Jim Hall (guitar - all tracks) Art Davis (bass - #1-8) Sol Gubin (drums - #1-8, percussion - #9-18) Ted Sommer (percussion - 1#18) Willie Rodriguez (percussion - #1-18) Jerry Sanfino (flute, clarinet - #9-18) Phil Bodner (flute, clarinet - #9-18) Sol Schlinger (clarinet - #9-18) Barry Galbraith (guitar - #9-18) Milt Hinton (bass - #9-18) Tommy López (percussion - #9-18) Marky Markowitz (trumpet - #19-23) Vi Velasco (vocal - #19-23)
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