Jay Tamkin Band / Almost Sorted
Almost Sorted Spielzeit: 12:48
Medium: EP
Label: Rokoko Records, 2010
Stil: Blues Rock

Review vom 30.03.2010


Mike Kempf
Es gibt Musiker und Bands, die benötigen nur zwei, drei Songs um positive Eindrücke zu hinterlassen. Einer von ihnen ist der erst 22-jährige Brite Jay Tamkin, der mit seiner Band ein paar Songs auf einer EP verewigte und eine davon unserem Magazin zur Verfügung gestellt hat. Doch so unbekannt ist er für mich nicht, habe ich ihn doch schon vor einem Jahr auf MySpace entdeckt und mir damals schon seinen Namen fett unterstrichen. In der Zwischenzeit stand er mit
Popa Chubby auf der Bühne. Und dieser duldet nun wirklich keinen musikalischen Schrott neben sich.
Zunächst stelle ich erfreut fest, dass nicht nur Talentspäher Thomas Ruf, der in den letzten Jahren z.B. Oli Brown, Joanne Shaw Taylor oder als neustes Aushängeschild Jimmy Bowskill in seiner Blues Caravan durch Deutschland touren lässt, sondern auch kleinere, unbekanntere Label die Nachwuchsblueser fördern. In diesem Fall ist Rokoko Records zuständig.
Das Eröffnungsteil "Get In Your Way" beweist, der junge Musiker beherrscht den 12-Takter! Seine Stimme vereint er mühelos mit seiner Stromgitarre, der Rhythmus passt und veranlasst mich zum unruhigen Mitwippen während des Songs. Ja Jay, das Stück hat schon mal gesessen! "Livin' And Learnin'" nutzt er zur eindrucksvollen Demonstration, wie schnell seine flinken Finger seinem Spielgerät die tollsten Töne herauskitzeln. Mein Anspieltipp des Scheibchens, "Thief", folgt zum Schluss. Hier stelle ich auch seinen musikalischen Mitstreitern, Pete Searle am Tieftöner und Nick Ramos Pinto am Kraftwerk, ein gutes Zeugnis aus. Vor allem Petes Bass dampft sehr druckvoll aus den Boxen! Jay höchstpersönlich lässt es sich nicht nehmen, setzt seine Klampfe zielgerecht ein, brilliert mit weiteren Soli, singt diesmal auch tiefer, härter und setzt noch mal ein sattes Ausrufezeichen! Einziges Manko des Silberlings: Nach knapp dreizehn Minuten ist schon wieder Feierabend. Schade! Aber EP ist nun mal EP, reicht letztlich aber auch aus, um sich diesen jungen Engländer fest einzuprägen!
Fazit: Dass er ein Enkel solch großartiger Blueser wie Jimi Hendrix oder Stevie Ray Vaughan sein könnte, stört ihn keineswegs, sondern versteht er eher als Motivationsspritze. Ob er sich letztlich auch so erfolgreich vermarkten kann, wird die Zukunft zeigen! Talent, das er eben eindrucksvoll demonstrierte, ist schon mal eine Grundvoraussetzung. Doch ein weiterer, wichtiger Faktor wird auch eine große Rolle spielen - Glück! Und das wünsche ich ihm aus tiefem Rocker-Herzen! Apropos Talent: Da habe ich auf MySpace wieder eine Entdeckung gemacht. Hört Euch mal den erst 15-jährigen Max Barth an. Meiner Meinung nach schlummert hier das nächste Bluesjuwel.
Line-up:
Jay Tamkin (vocals, guitar, keys)
Pete Searle (bass)
Nick Ramos Pinto (drums)
Tracklist
01:Get In Your Way
02:Livin' And Learnin'
03:Thief
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