1000 Sonnen am Himmel. 10 Minuten vor 11 rennt ein aufgeregter, lächelnder Rob Tognoni vor und auf der Bühne herum. Er schaut auf die Uhr und verschwindet wieder.
11:00 Uhr - Rob und Band legen los. Spielfreude wie lange nicht gesehen. Rob spielt absolut locker und das Publikum ist sofort Feuer und Flamme. Drums und Bass harmonieren total. Stücke von der neuen CD werden geboten, ebenso alte Sachen und selbstredend Coverversionen. Der 'alte' Australier lockt natürlich ein AC/DC-Stück von den Saiten und Altmeister Hendrix' "Hey Joe". Dabei müssen seine Mannen immer leiser spielen und am Ende völlig aussetzen, denn Rob zelebriert ein superleises Solo (man hört fast nur noch die Sonne scheinen!!!).
Dann explodiert die Band völlig ohne Kommando aber auf die Sekunde genau. Der Schloßhof tobt.
Rob versucht sich auch in deutscher Konversation. Dolmetscher ist Christian Schöbben an der Schießbude. Also 'Menschen' und 'Schlüssel' konnte Rob schon perfekt sagen, die Zusammenhänge habe ich allerdings aufgrund diverser Sonnenstrahlen nicht geschnallt.
Der Mann an den dicken Saiten hat irgendwas von meinem Favoriten-Schauspieler Horst Krause ("Schulze gets the blues"), nur er spielt halt einen wunderschönen Bass.
Blues-Time ist jetzt angesagt: "Redhouse Blues" - da gibt es wieder mal Gänsehaut, obwohl die Temperatur mittlerweile 50°C erreicht haben dürfte.
Anschließend ist es Zeit für Boogie-Time, ein Stück von J.L.Hooker, das ist wohl Robs Favorit. Selbstredend präsentiert man uns den "Jim Beam Blues". Trinken würde so was jetzt eh niemand.
Hr. Tognoni ist immer in Action, er kommt die Bühnentreppe herunter, er rennt zum Drummer, er rennt ans Mikrofon, er rennt zum Basser und findet gar noch Zeit, mit einem auf der Bühne zwischengelandetem Luftballon Fußball zu spielen (Fußball??? war da nicht was?). Ja und schon sind 90 Minuten um. Die Band wird lautstark zur Zugabe aufgefordert und lässt sich nicht lumpen.
Als erste Zugabe kommt "Devils Eyes". Die zweite Zugabe ist ein unendlich schnell gespieltes "Babe Please Don't Go" (für meine Ohren ist das ja schon Speed Metal oder wie das heißt, na ja…), immerhin lässt Rob noch ein paar "Voodoo Chile"-Riffs einfließen ehe er ins 'Country-Blue-Grassige' abdreht. Und die dritte Zugabe ist der "Road House Blues", und alles vom Feinsten.
Mann, war das mal wieder ein Sonntag Vormittag. Eine dermaßen gut aufgelegte Band um diese für Musiker eher nachtschlafende Uhrzeit. Da möchte ich mal wissen, was die gefrühstückt hatten. Jedenfalls ist Rob Tognoni ein waschechter Australier. Er hat sich äußerst selten in die Sonne gewagt, und die war reichlich anwesend. Ich hatte zum Glück Lichtschutzfaktor 3000 aufgelegt und alles gut überstanden.
Einen Wehmutstropfen gibt es zu vermelden: Man sägt wohl massiv am Stadtverband Saarbrücken und somit auch an der Kultur.
Also sollte man hier seine Unterschrift leisten um das zu verhindern.
In diesem Sinne…
Bilder vom Konzert
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