Ein neues Album von
Tank gab es schon lange nicht mehr, das letzte Lebenszeichen aus dem Studio datiert auf 2002 ("Still At War"). Damals war noch Originalsänger/Bassist
Algy Ward (vorher bei den '77-Punkern von
The Damned aktiv) zu hören, früher eigentlich das unumstrittene Aushängeschild der seit 1980 existenten NWoBHM-Kultband, die man zu Zeiten von "Filth Hounds Of Hades" (1982, wurde damals von
Fast Eddie produziert) und "This Means War" (1983) gerne als die 'kleinen
Motörhead' ansah. In den letzten Jahren änderte sich allerdings bei dem ehemaligen Trio, das nun zum Quintett gewachsen ist, so Einiges: Mr.
Ward warf im Jahre 2008 angeblich aus gesundheitlichen Gründen das Handtuch und die Briten holten als Ersatzmann den ehemaligen
Rainbow/
Malmsteen-Frontmann
Doogie White ins Boot. Dies bleibt bis heute eine in der Szene sehr umstrittene Entscheidung, da viele Die-Hard-Fans immer noch
Algy als den 'einzig wahren' Frontmann ansehen. Auch im Vorfeld zum Headbangers Open Air-Gig 2009 im norddeutschen Brande-Hörnerkirchen wurde auf einschlägigen Plattformen gemotzt und gehetzt, was das Zeug hielt, selbst danach konnten die Lästermäuler nicht verstummen. Mir persönlich gefiel der Gig jedoch recht gut, ich musste einfach nur den Gedanken beseitigen, die ursprünglichen
Tank zu sehen, denn
Doogies Gesang klingt definitiv etwas klarer und höher als das eher rauhe, räudige Organ des einstigen Frontmanns.
Und eben genau so verhält es sich auch mit dem aktuellen Album: Wenn man die Scheuklappen ablegt, offenbart sich über die gesamte Spielzeit verteilt ein erstklassig arrangiertes, perfekt und präzise eingespieltes, vor allem aber auffällig melodisches Heavy Metal-Album mit einigen echten Ohrwürmern. Es wird zwar niemals an die alten Klassiker der frühen 80er heranreichen können, hat aber dennoch mit Songs wie beispielsweise dem bombatischen "Judgement Day", "After All", dem leicht
Maiden-artigen "Phoenix Rising" und dem Titelsong "War Machine" ein paar amtliche Gassenhauer zu bieten. Beeinflusst wurde der metallische Panzer auf dem aktuellen Neun-Tracker hörbar von
Saxon in ihren eher melodischeren Momenten Mitte der 90er, auch leichte Parallelen zu
Dios Schaffenswerken sind durch
Doogies Organ dieses Mal eindeutig auszumachen. Im Sinne der Vollständigkeit möchte ich anbei aber noch erwähnen, dass leider kein einziges Original-Mitglied mehr mit von der Partie ist: Der letzte übrig gebliebene Original-Musiker,
Mark Brabbs, wurde auf diesem Album durch den ehemaligen
Zodiac Mindwarp-Drummer
Dave Cavill ersetzt. Somit bleiben die ältesten Mucker momentan
Cliff Evans (dabei seit 1984) und
Mick Tucker (dabei seit 1983).