Da fand ich doch im Briefkasten einen Umschlag, der eine Demo-CD enthielt, abgesendet aus Fulda von einem Musiker mit dem ungewöhnlichen Namen Tankred Best.
Etwas Recherche bedurfte es da schon, somit hab ich rausgefunden, dass der Absender tatsächlich so heißen soll und ein begnadeter Gitarrist aus Fulda ist.
Nachdem Tankred Best mehrere Jahre als Drummer mit den Trashern Witchburner und Conspirator unterwegs war, hat er sich wieder der Gitarre und somit seinem Solo-Projekt gewidmet und kann mittlerweile bereits auf vier Demos zurückblicken.
Sein Spiel ist von solchen Gitarren-Göttern wie Michael Schenker, Joe Satriani und Steve Vai beeinflusst, was auch ganz klar rauszuhören ist.
1999 ging Mr. Best sogar nach Ägypten um Jazz Unterricht zu nehmen und im Kairoer Jazz Club zu spielen - alle Achtung!
All diese Einflüsse wirken sich sehr positiv auf das zu hörende Material aus.
Best spielt übrigens nicht nur die Gitarre selbst ein, sondern übernimmt auch den Basspart und die Programmierung des Drumcomputers in Eigenregie.
Und nicht nur das: Alle Songs sind von ihm selbst geschrieben, arrangiert und aufgenommen, ein Tausendsassa also. Beeindruckend sind seine technischen Fähigkeiten, wenn er über die Saiten huscht, dass es einem regelrecht schwindlig dabei wird.
Auf "Bashing The String" präsentiert Tankred Best 15 starke Songs und zeigt dabei sein komplettes Können als Flitzefinger und Saitenhexer. Schade nur, dass er sich dabei nicht - ganz im Stile eines Yngwie Malmsteen - Unterstützung von einem Sänger holt. Das würde das Scheibchen noch mehr aufwerten. So ist "Bashing The String" also ein reines Instrumental-Album, wobei ich überzeugt bin, dass das Teil - eine Mischung aus Malmsteen-Vai-Satriani-Heavy-Rock - garantiert seine Anhänger findet, denn er fiedelt und gniedelt sich durch die Songs, das es wirklich eine wahre Pracht ist. Wobei ich ständig Angst habe, dass er sich die Finger verbiegt, wie zum Beispiel bei den Up Tempo-Nummern "On The Wings Of Destiny", "Bashing The Strings" oder "Tearing Down" sowie das DoubleBass-geschwängerte "Revenge".
Man hat jedoch, trotz aller Komplexität der Stücke, nicht das Gefühl, dass er sich mit ellenlangen selbstverliebten Frickeleien ins Uferlose verliert.
Da ich eher ein Fan der ruhigeren Töne bin, bevorzuge ich "Labyrinth Of Fate", das sehr kompakt klingt. Auch das wunderschöne, relaxte "Marching" setzt sich sofort in meinen Gehörgängen fest und gefällt mir außerordentlich gut.
Alles in allem eine rundum gelungene und hörenswerte Scheibe, die ich Anhängern der o.g. Gitarren-Riege wärmstens ans Herz legen möchte.
Spielzeit: 50:53 Min, Medium: CD, Eigenvertrieb, 2005
1:Intro 2:On The Wings Of Destiny 3:Revenge 4:Avalanche 5:Step On It 6:Through The Fire 7:Black Mirror 8:Labyrinth Of Fate 9:Bashing The Strings 10:Supernova 11:Cold & Dry 12:Tearing Down 13:Sidewinder 14:Marching 15:Hymn
Ilka Czernohorsky, 26.12.2005
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