Nachdem die Ex-
Nightwish-Nachtigall
Tarja Turunen erst mit Drummer
Mike Terrana und einem 50-köpfigen Orchester das Klassik-/ Rock-/ Pop-Projekt
Beauty & The Beat vorstellte, steht sie schon wieder mit der Neuveröffentlichung "Left In The Dark" in den Startlöchern. Den Silberling gab es bisher nur exklusiv mit einem Ticket für die 'Colours In The Road'-Tour 2014. Enthalten sind auf der Scheibe Raritäten, B-Seiten von Singles, Radio-Auftritte und Demos. Zuzüglich kommen als ganz besonderes Special zwei Akustikversionen der Songs "500 Letters" und "Until Silence". Und erstmalig hat
Tarja persönlich die Liner Notes zu allen zehn Tracks verfasst, die aus ihrer Sicht einen Einblick in ihre Arbeit ermöglichen.
Um die Wahrheit vorwegzunehmen: Wirklich von Interesse ist das Album nur für die beinharten Fans der Ex-Nightwish-Diva. Tatsächlich haben wir eigentlich nur eine Sammlung von Demo-, Akustik- und Instrumentalversionen der Tracks aus ihrer Solokarriere vor uns. Daher bleibt es wohl nur ein Tondokument für die anvisierte Zielgruppe. Großartige Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Aufnahmen allerdings nicht. Wer stark unterschiedliche Versionen zwischen Demo und dem Endergebnis erwartet, wird hier wohl ziemlich enttäuscht werden.
Daher bleiben nur die Akustikversionen "500 Letters" und "Until Silence" aus einem Radiomitschnitt stehen, die allerdings in dieser Form wirklich interessant sind, da sie Tarjas Stimme entsprechenden Freiraum zur Verfügung stellen. Die orchestrale Version von "Neverlight" ist zwar nicht wirklich neu, kann aber neben den anderen Werken durchaus bestehen. "Lucid Dreamer" als Alternativmodell ist im Direktvergleich zu der bereits bekannten Version nicht unbedingt der Überflieger, aber durchaus passabel.
Das Instrumental "Deliverance" ist als Longsong beinahe ein Sammelsurium unterschiedlichster Stile. Pathetisch, orchestral und mit Streicherbombast unterlegt, ist es fast ein Vorzeigebeispiel für die totale symphonische Wucht. Richtig fremd wirkt dagegen die Dance Pop-Nummer "Never Enough", die mit Tarjas Sopran in dieser Form direkt elegant wirkt und echtes Disco-Feeling transportiert.
Wer seine Sammlung an Symphonic Metal, und zwar speziell mit der finnischen Lerche, komplettieren möchte, kommt natürlich auch an "Left In The Dark" nicht vorbei. Ein direkter Vergleich mit den bisherigen Studioalben ist aus bereits dargestellten Gründen nicht unbedingt sinnvoll und daher bleibt nur der Verweis als interessante Zugabe zu den bisherigen Gesamtwerken der Tarja Soile Susanna Turunen Cabuli.